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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43871

Standardprogramm zur Beurteilung der Belange des Arten- und Biotopschutzes in der Straßenplanung

Autoren H. Reck
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 636, 1993, S. 7-37, 11 B, 4 T, zahlr. Q

Ein Standardprogramm als Handlungsrahmen zur Durchsetzung und Kontrolle der Beurteilung muß von einvernehmlichen Grundlagen ausgehen, wenn es als Fachbeitrag "Arten und Biotope" zur Vergleichbarkeit in Abwägungsprozessen und als Anforderungsprofil für zu erbringende planerische Leistungen dienen soll. Der Inhalt des vorgestellten Standardprogramms umfaßt die Auswahl der für den Raum bedeutenden Arten und Lebensgemeinschaften, die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes, die Bearbeitungsintensität, die Bewertung, die Erfassung der Vorbelastung und der Empfindlichkeiten, die Ermittlung des Risikos sowie der Maßnahmen zu Vermeidung, Ausgleich und Ersatz für die Planungsschritte UVS, LBP, LAP und Erfolgskontrolle entsprechend den Wirkfaktoren. Für die Auswahl der Lebewesen wird eine schrittweise Reduzierung auf die für den räumlichen Bereich wertgebenden Arten mit der empfindlichsten Reaktion vorgestellt; in Tabellen werden Pflanzen- und Tiergruppen zu Ökosystemen in bezug gesetzt sowie die fortschreitende Intensität der Bestandsaufnahmen in den einzelnen Planungsphasen dargestellt. Für die Beurteilung von Flächenbewertungen werden Orientierungswerte nach Tiervorkommen, nach vorliegendem Schutzstatus und nach realer Nutzung bzw. Belastung entwickelt. Das festgestellte Risiko ergibt sich aus der Qualität der Veränderungen für die bedeutenden negativ betroffenen Arten und Lebensgemeinschaften. Je nach regionaler Bedeutung muß Minimalbiotopen absoluter Schutz, anderen Veränderungen, je nach Erheblichkeit und Nachhaltigkeit, unterschiedliches Gewicht in der Beurteilung zukommen. In einem besonderen Abschnitt beleuchtet der Artikel die Hintergründe dieses Standards, der Formulierung, der Abhängigkeit vom aktuellen Wissensstand, der Auswahl der Deskriptoren und der räumlichen Abgrenzung, und er zeigt an einigen Beispielen die Auswirkungen von Straßen auf Tiergruppen und Lebensräume auf. Abschließend wird auf weiter bestehenden Bedarf nach Grundlagen- und praxisorientierter Forschung hingewiesen.