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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43946

Tunnelbau in Frankreich

Autoren
Sachgebiete 15.8 Straßentunnel

Tunnel (1995) Nr. 1, S. 5-58, zahlr. B, 4 Q

8 Berichte verschiedener Autoren beschreiben den Tunnelbau in Frankreich. Die Beiträge zeigen die neuesten Entwicklungen an Hand von 7 Baumaßnahmen für U- und Stadtbahnen, Hochgeschwindigkeits-Fernbahn und Straßentunnel, von denen 2 im letzten Jahr fertiggestellt wurden und die restlichen 5 noch gebaut werden. Im einzelnen handelt es sich um einen Zwillingstunnel von 1,6 km Länge mit 2 Bahnhöfen der neuen Linie EOLE für die RER-Stadtbahn in Paris; einen Tunnel von 7,2 km Länge mit 7 Bahnhöfen der neuen Linie METEOR für die Metro in Paris; einen Tunnel von 19,6 Länge mit 21 Bahnhöfen des 2. Teilstückes der Metrolinie 2 in Lille; den 2,68 km langen und im Juli 1994 eröffneten Galaune-Tunnel für die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke zwischen Lyon und Marseille; den 4,8 km langen und im Oktober 1994 eröffneten Straßentunnel Puymorens in den Pyrenäen im Zuge einer neuen Straßenverbindung zwischen Toulouse und Barcelona; die 3,3 km lange zweite Tunnelröhre des Autobahntunnels de Chamoise zwischen Lyon und Genf und den 2,81 km langen Autobahntunnel unter dem Wald von Saint-Germain bei Paris. Der 8. Beitrag beschreibt die seit 1987 laufenden Projektstudien für einen 54 km langen Alpen-Basistunnel der Bahnlinie Lyon-Turin. In den genannten 7 Ausführungsbeispielen wird vorrangig die Weiterentwicklung des unterirdischen Bauens bei ungünstigen Baugrundverhältnissen und geringer Überdeckung beschrieben. So wurden in Lille vom ersten Teilstück der Linie 2 (11,7 km) in den achtziger Jahren nur 38 % mit einer TBM aufgefahren, vom zweiten Teilstück (19,6 km) werden dagegen bereits 78 % der Streckenlänge so hergestellt. Im bergmännischen Tunnelbau wird die Anwendung des Perforex-Verfahrens des mechanischen Vorschneidens eines Vorgewölbes von 3 m bis 4 m Länge und 20 cm bis 35 cm Dicke mit Hilfe eines Schrämarmes und anschließender Spritzbeton-Ausfüllung sowie die Weiterentwicklung dieser Methode mehrfach behandelt. Andere Weiterentwicklungen betreffen die Verwendung von CONEX-Steckverbindungen anstelle von Verschraubungen bei Stahlbeton-Tübbingen (Tunnel in Lille und Paris) oder den Einsatz besonders geformter Sohltübbings, auf denen die auf Neoprenerädern laufende Tunnelbohrmaschine einschließlich Nachläufer sowie die auf Gummireifen rollenden Tübbing-Transportwagen ohne Verwendung von Gleisen direkt verfahren werden können.