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Detailergebnis zu DOK-Nr. 44165

Voruntersuchungen zum Thema Maut in Österreich

Autoren M. Herry
U. Dieter
Sachgebiete 2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 439, 1995, 83 S., zahlr. B, T, Q

In der vorliegenden Arbeit wird versucht, einen Überblick über die Entwicklung der österreichischen Diskussion und Forschungsarbeiten zum Thema Straßenbaufinanzierung zu geben. Das Schwergewicht der Untersuchungen liegt bei den Themen Road-Pricing und Maut und nicht so sehr auf der technischen Seite, sondern verstärkt bei Akzeptanzuntersuchungen. Die Untersuchung über Vor- und Nachteile eines neues Bemautungssystems für Österreich in Form einer Vignette aus dem Jahr 1987 (Aufhebung der Zweckbindung der Mineralölsteuer) zeigt deutlich, daß damals eher ökonomische und finanzpolitische Ziele im Vordergrund der Untersuchung standen. Letztendlich wurde die Einführung einer Vignette ad acta gelegt. Bei einer weiteren Untersuchung über fahrleistungsabhängige Kraftfahrabgaben standen fiskalische Aspekte der Abgaben gleichberechtigt neben lenkungs- und umweltpolitischen Aspekten der Erhebung von Kraftfahrabgaben. Sowohl die Erhöhung der Mineralölsteuer als auch die Einhebung einer Kilometerabgabe stellen laut dieser Untersuchung brauchbare Zwischenlösungen zur Bereitstellung neuer Finanzierungsmittel im Straßenbau und zum Erreichen von Kostenwahrheit im Verkehrswesen dar. Empfohlen wird dabei die Weiterentwicklung der Kilometerabgabe in Richtung eines allgemeinen Road-Pricing. Die weiteren ausgewerteten Berichte haben weniger die Entwicklung neuer Instrumente als die Untersuchung der Akzeptanz und Abschätzung der verkehrlichen Auswirkungen verschiedener möglicher Instrumente zur Verkehrslenkung zum Inhalt. Untersucht wird die generelle Haltung der Kfz-Fahrer zum Road-Pricing, ihre Zahlungsbereitschaft und ihre Verhaltensänderungen bei Einführung von Finanzierungsinstrumenten, auf bundesweiter Ebene und bezogen auf zwei konkrete Straßenbauprojekte. Weiterhin wird ein neuartiges System zur automatischen Mautbemessung und Geschwindigkeitskontrolle in Form des Systems Theseus vorgestellt. Neben technischen Grundlagen wird dabei auch auf rechtliche Aspekte eines derartigen Systems eingegangen. Letztendlich wird aus dieser Sicht die Einführung des Systems Theseus - trotz seiner technischen Möglichkeiten und Vorteile - ausschließlich zu Mautzwecken nicht empfohlen. In der letzten Untersuchung wird schließlich die Einführung eines geschlossenen Mautsystems für das Autobahnnetz in Österreich untersucht. Es wird sowohl eine Einnahmenschätzung als auch eine Kostenschätzung für die Inbetriebnahme dieses Mautsystems auf allen österreichischen Autobahnen ausgearbeitet.