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Detailergebnis zu DOK-Nr. 44813

Methoden und Potentiale adaptiver Verfahren für die Lichtsignalsteuerung

Autoren B. Friedrich
Sachgebiete 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

in: HEUREKA '96 - Optimierung in Verkehr und Transport, Karlsruhe, 13.-14. März 1996. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1996, S. 219-240, 14 B, 2 T, 19 Q (FGSV-Nr. 002/53)

Verkehrsabhängige Steuerungsverfahren beruhen meist auf der Anpassung von Freigabezeiten mittels Zeitlücken- oder Belegungsgradmessung. Die Meßwerte werden in der Regel etwa 20 bis 40 Meter vor der Haltelinie erfaßt. Ergeben sich in den Zufahrten Stauungen, die auch am Ende der Freigabezeit weiter als die Distanz zwischen Erfassungsstelle und Haltelinie zurückreichen, was bereits bei Auslastungen von 70 % auftreten kann, reagiert das verkehrsabhängige Steuerprogramm wie eine Festzeitsteuerung. In adaptiven Steuerungsverfahren dagegen werden ausgehend von einer On-line-Modellierung des Verkehrsablaufs Wirkungskriterien wie die Wartezeiten optimiert, so daß im Vergleich zur herkömmlichen verkehrsabhängigen Steuerung auch bei hoher Verkehrsnachfrage eine kontinuierliche Anpassung des Signalprogramms möglich ist. Das wesentliche Problem bei diesen Verfahren besteht in der oft ungenauen Abbildung des Verkehrsablaufes, durch die sich systematische Fehler ergeben können. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick zu den Möglichkeiten der Modellierung der Wirkungskriterien in adaptiven Verfahren und zeigt mit Hilfe von Messungen, wie genau sich der reale Verkehrsablauf an Lichtsignalanlagen durch Verkehrsmodelle abbilden läßt. Mit Hilfe von Beispielen von im Rahmen der EU-Forschungsprojekte durchgeführten Feldversuchen und Simulationsstudien werden die Potentiale, die sich in adaptiven Verfahren gegenüber herkömmlichen verkehrsabhängigen Verfahren ergeben, quantifiziert und bewertet.