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Detailergebnis zu DOK-Nr. 45092

Die Alterung von Bahnschotter aus bodenmechanischer Sicht

Autoren R. Guldenfels
Sachgebiete 8.2 Schottertragschichten
11.1 Berechnung, Bemessung, Lebensdauer

Institut für Geotechnik (IGT), Zürich H. 209, 1996, 220 S., zahlr. B, T, Q

Die Alterung von Bahnschotter im Gleis ist durch ein Abrunden und Verkleinern der Schotterkörner gekennzeichnet. Das Maß für die Alterung ist der Siebdurchgang durch das 22,4 mm-Sieb, der in diesem Zusammenhang als Verschmutzung bezeichnet wird. Die infolge der Verschmutzung durch die Verfüllung der Hohlräume mit Feinbestandteilen einsetzende Schmierwirkung begünstigt unregelmäßige Setzungen. Das Entstehen von Feinbestandteilen infolge der unter einem fahrenden Zug sich im Gleis einstellenden mitlaufenden Biegelinie des Gleisrostes und der daraus zwischen Schwelle und Schotterbett resultierenden dynamischen Belastung wird erläutert. Mit dem Ziel, die bahnpraktischen Beobachtungen im Labor versuchstechnisch zu simulieren und anhand bodenmechanischer Kenngrößen nachzuweisen, wurden dynamische und statische Großtriaxialversuche durchgeführt. Die Resultate der durchgeführten Untersuchungen zeigen, daß sich eine Verschmutzungszunahme in einem markanten Anstieg der dissipierten Energie und des davon abhängigen Dämpfungsverhältnisses äußert; die Scherfestigkeit hingegen wird durch den Anstieg der Verschmutzung nur wenig beeinflußt. Der mit zunehmender Verschmutzung festgestellte Steifigkeitsabfall wirkt sich nur unbedeutend auf die Beanspruchung von Gleis und Bettung aus. Bei dem untersuchten Schottermaterial kann ein kritischer Zustand, bei dem sich das bodenmechanische Verhalten ändert, nachgewiesen werden. Untersuchungsbedarf besteht noch im Hinblick auf den Einfluß der Feuchtigkeit des Schotterbettes auf die bodenmechanischen Kennwerte.