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Detailergebnis zu DOK-Nr. 45166

Was beeinflußt die Verkehrsmittelwahl?

Autoren S. Keuchel
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Allgemeines H. A 12, 1996, S. 23-28, 3 T, 18 Q

Als ein wichtiges Ziel der deutschen Verkehrspolitik gilt die umweltgerechte Sicherung der Mobilität. In diesem Zusammenhang soll die Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl weg vom motorisierten Individualverkehr und hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln einen Beitrag leisten. Dabei ist es wichtig zu untersuchen, ob das Verkehrsmittelwahlverhalten durch das Umweltbewußtsein der Verkehrsteilnehmer beeinflußt wird, oder ob sich im wesentlichen andere, beispielsweise ökonomische Anreize verhaltensbestimmend auswirken. Zu diesem Thema werden einige neuere empirische Befunde vorgestellt und unter den Gesichtspunkten diskutiert, welche Faktoren für die Verkehrsmittelwahl von besonderer Bedeutung sind und wie sich die Ausprägung dieser Faktoren hinsichtlich einer gewünschten Verkehrsmittelwahl mit Bezug auf den Berufsverkehr verändern lassen. Als Ausgangspunkt werden die ökonomischen Anreize im Gegensatz zum Umweltbewußtsein erörtert. Die Gestaltung der Anreize durch Maßnahmen und die Ansätze zur differenzierten Analyse des Faktors Umweltbewußtsein werden diskutiert. Die Einflüsse von Umweltbewußtsein und von Anreizeffekten in spezifischen Situationen werden im Hinblick auf die Kosten des umweltgerechten Verhaltens analysiert und tabellarisch dargestellt. Die Dilemmasituation im Fall des Kollektivgutes Umwelt aus der Sicht des einzelnen Verkehrsteilnehmers in der Gegenüberstellung von Umweltnutzen und Umweltqualitätsverlust wird gezeigt und erläutert. Als Ergebnis der Darlegungen wird eingeschätzt, daß die empirischen Befunde am Beispiel des Berufsverkehrs darauf hinweisen, daß die Bedeutung des Umweltbewußtseins für die Verkehrsmittelwahl gegenseitig als gering festzustellen ist. Da diese Feststellung jedoch durch die allgemein angelegten Untersuchungen bedingt sein kann, besteht weiterer Forschungsbedarf.