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Detailergebnis zu DOK-Nr. 45229

Mögliche Reaktionen der Verkehrsteilnehmer bei Einführung von Autobahnbenutzungsgebühren

Autoren D. Hölsken
K.W. Axhausen
D. Lentz
Sachgebiete 2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Schriftenreihe der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG), Reihe B H. B 188, 1996, S. 85-135, 22 B, 2 T

Bei der Einführung von Autobahngebühren bestimmen Verkehrsmittelwahl, Routenwahl, Fahrtenhäufigkeit, Fahrtziel, Mitnahme (Besetzungsgrad) und Startzeit das Verhalten der Nutzer. Nur die beiden erstgenannten werden in dem Beitrag untersucht. Im einzelnen wird der Unterschied zwischen den Vorababsichtserklärungen und durchgeführten Modelluntersuchungen betont. Bei einer Maut von 5 bis 20 Pf/km würden gemäß Absichtserklärung 3 bis 19 % Pkw-Fahrten auf Bahn und Flugzeug abwandern. Nach den Modellrechnungen würden es nur 0,4 % sein. Günstiger für die Entlastung der Autobahn sehen die Werte beim Lkw-Verkehr aus, da schon bei einer Gebühr von 10 Pf/km die Lkw-Fahrleistung auf Autobahnen um 1 %, bei 20 Pf/km gar um 3,5 % abnehmen würde. Bei der Routenwahl, die erst einen Verlagerungseffekt auf andere Straßen möglich macht, liegen die Verlagerungsabsichten gemäß Absichtserklärungen für den Pkw-Verkehr bei bis zu 47 %. Im Güterverkehr liegen sie aus verständlichen Gründen niedriger. Nur bei überhöhten Gebührensätzen sind hier nennenswerte Verlagerungen erzielbar. Mehrere Tableaus geben Auskunft über Ergebnisse von Verkehrsteilnehmerbefragungen. In einem besonderen Referat wird über Reaktionen von Verkehrsteilnehmern an konkreten Beispielen aus Singapur, Bergen, Trondheim, Oslo, und aus den USA sowie über britische Untersuchungen berichtet. Dabei wird festgestellt, daß diese Beispiele die Möglichkeiten, durch Straßengebühren die Verkehrsverhältnisse verändern zu können, deutlich machten.