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Detailergebnis zu DOK-Nr. 45350

Einsatz regenerativer Brennstoffe - Nach fossilen Energieträgern sind nun primäre für den Kraftfahrzeug-Motor gefragt

Autoren R. Sagerer
Sachgebiete 6.10 Energieverbrauch

Nahverkehr 14 (1996) Nr. 10, S. 20-25, 8 B, 4 Q

Heute wird meist Diesel- oder Ottokraftstoff in den Verbrennungsmotoren in mechanische Energie umgesetzt. Alle diese Kraftstoffe sind fossilen Ursprungs, ihr Vorrat wird auf etwa 50 Jahre geschätzt. Dennoch sprechen im wesentlichen vier Gründe dafür, den Einsatz regenerativer oder auch nachwachsender Brennstoffe im Motor zu fördern: Einsparung fossiler Energieträger, Verminderung des Treibhauseffektes, hohe Umweltverträglichkeit und die Erwerbssituation in der Landwirtschaft. Nur bei regenerativen Kraftstoffen liegt ein geschlossener Kreislauf von der Erzeugung bis zur Nutzung vor. Als Kraftstoffe aus erneuerbaren, nachwachsenden Rohstoffen eignen sich Pflanzenöle und -fette, tierische Öle und Fette und Alkohole zur energetischen Nutzung im Verbrennungsmotor. Auch die Gewinnung von Methanol aus Biogas nützt die natürlichen Ressourcen. Wasserstoff, gewonnen durch Elektrolyse, verbrennt im Motor zu Wasser und stellt somit einen theoretisch idealen Kreislauf dar, der nicht erschöpft werden kann. Allerdings ist für die Herstellung ein sehr hoher Energieaufwand in Form von elektrischem Strom erforderlich. Bei der Betrachtung der ökologischen und der ökonomischen Gesichtspunkte für den Einsatz regenerativer Brennstoffe läßt sich die derzeitige Situation wie folgt charakterisieren: es müssen neben den fossilen Energieträgern neue Primärenergieträger kurzfristig zum Einsatz kommen; als serienreif stellt sich der Einsatz von RME (Rapsölmethylester) dar; Biogas kann eine anwenderbezogene Nischenfunktion einnehmen; Wasserstoff stellt erst eine langfristige Alternative dar; Alkohole sind für Europa zu energieaufwendig in der Herstellung. Für den Betrieb von Fahrzeug- und vor allem Stationärmotoren besteht bereits heute die Möglichkeit, auf alternative regenerative Kraftstoffe auszuweichen.