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Detailergebnis zu DOK-Nr. 45406

Methoden zur Erfassung der Korrosion von Stahl in Beton (FA 85/88)

Autoren D. Flückiger
B. Elsener
H. Wojtas
Sachgebiete 15.3 Massivbrücken

Bundesamt für Straßenbau (Bern) H. 521, 1996, 139 S., zahlr. B, 11 T, 42 Q

Eine Prognose der Schadensentwicklung von Stahlbetonbauwerken ist nur bei Kenntnis der Korrosionsgeschwindigkeit der Bewehrung möglich. Im Forschungsprojekt werden die Grundlagen der verschiedenen zerstörungsfreien elektrochemischen Methoden zur Bestimmung der Korrosionsgeschwindigkeit beschrieben. Ein Vergleich von Messungen an Laborproben zeigte, daß sämtliche Verfahren identische Werte des ohmschen Betonwiderstandes und der momentanen Korrosionsgeschwindigkeit ergeben. Im Feld ist die Bestimmung des Polarisationswiderstands mit denselben Methoden wie im Labor möglich, die Bestimmung der Korrosionsgeschwindigkeit aus den gemessenen Daten setzt jedoch eine korrekte Erfassung und Kompensation des elektrischen Betonwiderstandes und eine Information über die Distanz der inhomogenen Stromausbreitung zwischen Gegenelektrode und Bewehrung voraus. An Bauwerken wird die Bestimmung der Korrosionsgeschwindigkeit aus den gemessenen Daten insbesondere durch die schwer erfaßbare Geometrie der Stromausbreitung erschwert. Diese resultiert aus einem komplexen Wechselspiel zwischen dem elektrischen Betonwiderstand, dem Korrosionszustand der Bewehrung selber sowie den geometrischen Parametern. Eine Bewertung der verschiedenen Meßgeräte zur Bestimmung der Korrosionsgeschwindigkeit auf Bauwerken hat ergeben, daß zwei Problemkreise noch ungelöst bleiben: a) Die Bestimmung einer lokalen Abtragsrate aus den zerstörungsfreien elektrochemischen Messungen ist heute noch nicht möglich. b) Selbst korrekt ermittelte Korrosionsgeschwindigkeiten stellen lediglich momentane Werte dar. Eine Übertragung auf durchschnittliche Abtragsraten ist nur bei weitergehender Kenntnis der zeitlichen Variation der Einwirkungen (Temperatur, Feuchtigkeit) möglich.