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Detailergebnis zu DOK-Nr. 45422

Kann die tägliche Mobilität in Städten reduziert oder verändert werden? (Orig. engl.: Changing daily urban mobility: Less or differently?)

Autoren
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren
5.3.2 Verkehrssystem-Management

Round Table (ECMT) H. 102, 1996, 215 S., 50 B, 6 T, zahlr. Q

Die Veröffentlichung gibt die Referate und Diskussionsergebnisse des 102. Round-table-Gesprächs zur Verkehrswirtschaft wieder, das im Mai 1996 in Paris im Auftrag der europäischen Verkehrsministerkonferenz durchgeführt wurde. Dabei berichteten Brög/Erl über ihre positiven Erfahrungen mit dem Public-Awareness-Ansatz in Deutschland. Raux aus Frankreich zeigte auf, daß Road-Pricing-Ansätze dann besonders erfolgversprechend sind, wenn sie mit Regelungen zum Kfz-Besetzungsgrad kombiniert werden und die durch die zu erwartende Reduzierung des Kfz-Verkehrs freiwerdenden Spuren auf Hauptverkehrsstraßen für die ÖPNV-Förderung verwendet werden. Jones aus Großbritannien sieht bei Road Pricing zwar soziale Probleme, setzt aber auf die langfristige Wirkung (10-20 Jahre) von Öffentlichkeitsarbeit zur Kfz-Verkehrsreduzierung. Nach seinen Angaben ist die Jahresfahrleistung mit privaten Kfz in Japan nur halb so groß wie in Europa. Die abschließende Diskussion der Referate zeigte, daß der Autoverkehr nur durch ein Bündel der o.g. Maßnahmen reduziert werden kann. Dazu gehören auch die Förderung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes, Parkraummanagement, steuerrechtliche Maßnahmen sowie stadtplanerische Ansätze, wie z.B. die bauliche Verdichtung an ÖPNV-Haltepunkten. Weiterhin ist die vorhandene Infrastruktur vor allem beim Kfz-Verkehr besser zu nutzen, z.B. durch Arbeitszeitregelungen, Abgaben zur Straßennutzung, vorausschauende Planung von Aktivitäten und Fahrten usw.. Bei allen Ansätzen ist die große Bedeutung der positiven Umweltauswirkungen und deren Nutzen für die gesamte Gesellschaft deutlicher herauszustellen als bisher; in dieser Hinsicht sind die Menschen oft schon weiter als die Politiker glauben.