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Detailergebnis zu DOK-Nr. 45632

Verkehrsentlastung großräumiger Erholungsgebiete

Autoren C. Hessel
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
5.3.2 Verkehrssystem-Management
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Lehrstuhl für Verkehrs- und Stadtplanung der Technischen Universität München H. 6, 1996, 138 S., Anhang, zahlr. B, T, Q

Ziel der vorliegenden Untersuchung (Dissertation) über den Erholungsverkehr war es, Lösungen zur Verkehrsentlastung größerer Erholungsgebiete aufzuzeigen und ihre Wirksamkeit zu beurteilen. Als beispielhafter Untersuchungsraum wird der Landkreis Miesbach herangezogen, der von Tagesbesuchern vorwiegend an schönen Wochenenden und von Übernachtungsgästen fast ganzjährig besucht wird. Dabei ist an Wochenenden eine deutliche Dominanz des Tagesbesucherverkehrs zu erkennen. Von den Tagesbesuchern stammen mehr als die Hälfte aus dem Ballungsraum München und ein weiteres Viertel aus den restlichen Landkreisen Bayerns; der ÖV wird zu ca. 5 % benutzt. Die Entwicklung der verkehrsentlastenden Maßnahmen wird unter dem Gesichtspunkt der Aufgabenteilung zwischen den Verkehrsmitteln im Erholungsverkehr vorgenommen. Zur Verbesserung des ÖPNV ist ein Ausbau der Oberlandbahn (Tegernsee bzw. Bayrischzell-München) und eine Verdichtung der Busbedienung geplant. Als Bedienungshäufigkeit der Oberlandbahn ist werktags ein 60-Minuten-Takt vorgesehen und an den Wochenenden mit starkem Erholungsverkehr wird ein 30-Minuten-Takt vorgeschlagen. Wenn die beabsichtigte Verlagerung der Tagesbesucher Erfolg haben soll, muß die Attraktivität des ÖV u.a. durch restriktive Maßnahmen im MIV ergänzt werden. Grundsätzlich möglich sind die Parkraumbewirtschaftung, die Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren oder die Zuflußdosierung an Lichtsignalanlagen. Die Maßnahmen bewirken eine Änderung des Verhaltens der Tagesbesucher und der Urlaubsgäste. Sie betrifft die Verkehrsmittel- und Routenwahl, die Besuchshäufigkeit und die Zielwahl. Diese Verhaltensänderung hat Auswirkungen auf die Umwelt (u.a. geringere Straßenverkehrsbelastungen), die Wirtschaft (u.a. Veränderung der Einnahmen von Besuchern) und den Finanzbedarf für die Bereitstellung des erforderlichen ÖV- und MIV-Angebots. Dabei zeigt sich, daß eine ausschließlich verkehrliche Betrachtungsweise als Lösungsansatz für größere Erholungsgebiete nicht ausreichend ist.