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Detailergebnis zu DOK-Nr. 46002

Der Temperaturgradient als Bemessungsgröße bei der Dimensionierung von dicken Betondecken

Autoren B. Lechner
Sachgebiete 11.1 Berechnung, Bemessung, Lebensdauer
11.3 Betonstraßen

Straße und Autobahn 48 (1997) Nr. 6, S. 311-317, 10 B, 2 T, 9 Q

Im Rahmen eines Auftrages der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurden an fünf Betondeckenfeldern im Freigelände des Prüfamtes für Bau von Landverkehrswegen der Technischen Universität München die Temperaturverteilungen über die Querschnitte im Zeitraum März '93 bis Mai '94 festgehalten. Dieses Datenmaterial wurde als Basis für weitergehende Betrachtungen aufbereitet und entsprechende Rechenprogramme erstellt, die eine Bestimmung der auftretenden Spannungsarten und ihre Verteilungen über die Querschnitte gegenüber einer festgelegten Bezugstemperatur unter Berücksichtigung der Verformungsmöglichkeiten der Betonplatten erlauben. Ebenso können Verformungen der Deckensysteme infolge Temperaturbeanspruchung berechnet werden, die eine gute Übereinstimmung mit den an Meßstrecken bzw. Versuchsaufbauten gemessenen Formänderungen zeigen. Zunächst wurde das Datenmaterial für die Fragestellung der anzusetzenden Bemessungsgröße zur Erfassung der Temperaturbeanspruchung bei der Dimensionierung von Betondecken ausgewertet. Als maßgebender Parameter wird die Zugspannung an der Unterseite der Betondecke bzw. der HGT herangezogen, die mit den auftretenden Biegezugspannungen aus Verkehrsbeanspruchung zu überlagern ist. Während die Berücksichtigung der maßgebenden Temperaturbelastung infolge Erwärmung von oben durch den Ansatz eines linearen Temperaturgradienten von Delta t = 0,09 K/mm während 5 % der Nutzungsdauer für Deckendicken bis 220 mm bestätigt wird, muß diese Bemessungsgröße für dickere Systeme entsprechend reduziert werden, um eine Überbewertung der Temperaturbeanspruchung zu vermeiden. Ebenso gilt dies für Betrachtungen, die Auskunft über die Lebensdauer bestehender Systeme geben sollen.