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Detailergebnis zu DOK-Nr. 46465

Straße oder Schiene? - Die Transportmittelwahl im Güterverkehr aus Verladersicht

Autoren F.-J. Holzmüller
Sachgebiete 5.21 Straßengüterverkehr

Straßenverkehrstechnik 41 (1997) Nr. 11, S. 552-556

Im Güterverkehrsmarkt kommt dem Bereich kleinteiliger, hochwertiger Güter eine hohe Bedeutung zu. Hinsichtlich der Transportmittelwahl besteht ein intensiver Wettbewerb zwischen Straße und Schiene. In einer empirischen Studie wurden Experten und leitende Mitarbeiter aus den Logistikbereichen verladender Unternehmen zu Transportmittelwahl befragt. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, daß zunächst Qualitätskriterien für die Vergabe eines Transportauftrages erfüllt sein müssen, erst darüber hinaus entscheidet der Preis. Die Qualität des Straßengüterverkehrs wird in der Regel höher als die des Schienengüterverkehrs beurteilt. Bei der Preisbildung orientiert sich die Bahn am Niveau des Straßengüterverkehrs. Da letztlich keine wesentlichen Preisunterschiede bestehen, der Straßentransport aber ein besseres Leistungsprofil bietet, entfällt in den verladenden Unternehmen die Notwendigkeit, eine umfassende Logistikkostenrechnung durchzuführen. Hinzu kommt, daß über die Oualitäts- und Preiskriterien hinaus oftmals auch individuelle, nichtmonetäre Kriterien bei der Vergabe eines Transportauftrages ausschlaggebend sind. Entscheidende Veränderungen im Modal-Split sind in der Zukunft nicht zu erwarten, falls die Bahn ihr bisheriges Marktverhalten, d.h. Anpassung an das Preisniveau ihrer Konkurrenten Straße und Binnenschiffahrt, beibehält. Sowohl bei einem niedrigeren Preisniveau (z.B. durch den Wegfall der Tarifbindung im Zuge der Deregulierung) als auch bei Preiserhöhungen (z.B. durch die Anlastung bislang nicht gedeckter Wege- und Umweltkosten) würden die relativen Preisverhältnisse zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln erhalten bleiben, so daß hiervon keine Impulse zu einer Veränderung der Verkehrsteilung ausgehen.