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Detailergebnis zu DOK-Nr. 46565

Geschwindigkeitsverhalten im motorisierten Individualverkehr auf Innerortsstraßen - Teil 1: Methodischer und konzeptioneller Lösungsansatz zur empirischen Erfassung des Geschwindigkeitsverhaltens auf verschiedenen Straßentypen / Teil 2: Verkehrliche, städtebauliche und straßenfunktionelle Einflußparameter auf das Geschwindigkeitsverhalten

Autoren G. Hauger
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit)

Straßenverkehrstechnik 41 (1997) Nr. 11, S. 542-551, 3 B, 3 T, 21 Q / Nr. 12, S. 602-607, 1 B, 6 T, 6 Q

Die diesem Beitrag zugrunde gelegte Vermutung lautet, daß die tatsächliche vorgefundene Straßenfunktion, in ihrem verkehrlichen, räumlichen und städtebaulichen Umfeld sowie die tatsächliche Nutzung der Straße einen Einfluß auf das Geschwindigkeitsverhalten im motorisierten Individualverkehr ausüben. Zur Überprüfung dieser Hypothese wurden zahlreiche Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt und ausgewertet. Dabei wurde methodisch so vorgegangen, daß zunächst im Rahmen von Mittelwertanalysen untersucht wurde, ob sich die mittlere Geschwindigkeit eines Pkw-Kollektivs auf Straßen mit der jeweiligen untersuchten Merkmalsausprägung der verkehrlichen, städtebaulichen und straßenfunktionellen Parameter signifikant voneinander unterscheiden und wie groß dieser Unterschied ist. In einem nächsten Schritt wurden für diese Straßentypen auch Geschwindigkeitsverteilungen dargestellt und analysiert. Abschließend wurde im Rahmen von Regressionsanalysen versucht abzuschätzen, wie stark der Einfluß der jeweiligen Parameter auf das Geschwindigkeitsverhalten ist. Insgesamt kann gezeigt werden, daß es tatsächlich sowohl verkehrliche als auch städtebauliche und straßenfunktionelle Parameter gibt, die das Geschwindigkeitsverhalten offensichtlich in eine bestimmte Richtung beeinflussen. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit können für künftige Planungen dazu dienen, wertvolle Zusatzinformationen über geschwindigkeitsbeeinflussende Faktoren zu liefern, um etwa geschwindigkeitssteuernde Maßnahmen weniger "patentrezeptartig über die Gemeinden zu verteilen", sondern situationsadäquate Lösungen zu suchen.