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Detailergebnis zu DOK-Nr. 47093

Verkehrsökologie - was ist denn das? - Definition, Arbeitsgebiete, Methoden und Ziele eines neuen (?) Arbeitsgebietes

Autoren U. Becker
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Internationales Verkehrswesen 49 (1997) Nr. 9, S. 440-446, 6 B, 14 Q

Der Autor, Inhaber einer neuen Professur für Verkehrsökologie an der Universität Dresden, definiert den Begriff Verkehrsökologie als die Wissenschaft der Wechselwirkungen von Verkehr und Umwelt; sie ist die Wissenschaft vom System Mensch-Verkehr-Umwelt, die direkt als auch indirekt sowohl kurzfristige als auch langfristige Wirkungen umfaßt. Die wohl direkteste und erste Wirkung von Verkehr auf die Umwelt ist der Flächenverbrauch. Dann sind es die Boden- und Wasserverschmutzungen, die Lärmemissionen, der Energieverbrauch, die Abgasemissionen, die Ozonbelastungen, die weltweiten Klimaveränderungen und die Entsorgung der Verkehrsinfrastruktur. So wie diese Liste sich vor 30 Jahren auf nur drei bis vier Themen beschränkte, so wird sie in 10 Jahren möglicherweise auch als Kombination der Umweltbelastungseinflüsse verlängert werden müssen. Indirekte Wechselwirkungen sind noch nicht erforscht. Handlungsbedarf besteht vornehmlich bei der Entwicklung "eines nachhaltigen Verkehrs". Die "Nachhaltigkeit" wird zwar als überall um sich greifendes Modewort apostrophiert, doch die Frage nach einem etwa in Deutschland langfristig verträglichem Verkehr als durchaus berechtigt gehalten. ( Was ist, wenn Indien oder/und China einen Motorisierungsgrad von 600 Pkw je 1.000 Einwohner erreichen?) Hilfreich bei der Betrachtung verkehrsökologischer Fragen ist die Kenntnis grundlegender Abläufe in Systemen. Der Hauptsinn aller verkehrsökologischer Arbeiten liegt ganz im aufklärerischen Sinne - in der Erarbeitung und Verbreitung von Informationen.