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Detailergebnis zu DOK-Nr. 47402

Simultane Modellstruktur für die Personenverkehrsplanung - auf der Basis eines neuen Verkehrswiderstands

Autoren K. Walther
D. Vallée
A. Oetting
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Aachen: Verkehrswissenschaftliches Institut der Rheinisch-Westfälischen Hochschule Aachen, 1997, 99 S., 17 B, 12 T, 30 Q ( Veröffentlichungen des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen H. 52)

Ausgehend von den Unzulänglichkeiten des konventionellen 4-Stufen- Algorithmus für die städtische Verkehrsplanung mit seinen logischen Brüchen und der Notwendigkeit von jeweils fallspezifischen Modellkalibrierungen, wurden Grundlagen für einen neuen Planungsalgorithmus entwickelt, der die genannten Nachteile nicht hat. Basis dieser Forschungen ist ein neues Verständnis des Begriffs "Verkehrswiderstand", der die Angebotsparameter (Zeiten, Kosten, Komfort) aller konkurrierenden Verkehrsmittel und die jeweiligen subjektiven Empfindungen des Menschen erfaßt. Dieser Widerstand hat sich als "gemeinsamer Nenner" für die Modellierung des Verkehrs von der Routenwahl über die Verkehrsteilnahme und ihre Intensität (Mobilität) bis zur Ziel- und Verkehrsmittelwahl erwiesen. Die erarbeiteten Grundlagen stellen eine wesentliche Vereinfachung und Erhöhung der Abbildgenauigkeit bei der Berechnung verkehrlicher, verkehrswirtschaftlicher und umweltorientierter Auswirkungen von weitgehend beliebigen Angebotsveränderungen bei den konkurrierenden Verkehrsmitteln dar (Tarife im ÖPNV, Bedienungshäufigkeiten, ÖPNV-Beschleunigungsmaßnahmen, Komfortverbesserung, mittlerer Treibstoff-Flottenverbrauch, Benzinpreis, Parkraum, Parkkosten, Straßenaus- bzw. -rückbau, road pricing, City-Maut, Radwegenetz, usw.) nicht nur bezüglich der Verkehrsverlagerung, sondern auch im Hinblick auf den induzierten Verkehr (Neuverkehr oder Verkehrsverzicht) und das Zielwahlverhalten. Dasselbe gilt für Veränderungen im ökonomischen und raumstrukturellen Umfeld. Das Modell wurde am konkreten Beispiel des Binnenverkehrs der Bevölkerung der Stadt Bonn im Jahre 1991 durch den Vergleich mit Erhebungsergebnissen aus demselben Jahr getestet.