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Detailergebnis zu DOK-Nr. 47520

Fundationsschichten aus Asphalt mit Schaumbitumen

Autoren V. Schäfer
K. Löffler
Sachgebiete 8.4 Bituminöse Tragschichten
9.1 Bitumen, Asphalt

Bitumen 60 (1998) Nr. 2, S. 60-66, 15 B, 1 T, 9 Q

Durch Einmischen von geschäumtem Bitumen in Mineralstoffe oder gefrästes Straßenbaumaterial werden Asphaltfundationsschichten vor Ort hergestellt. In einem ersten Fräsgang mit einer sogenannten Stabilisatorfräse wird in das Material zunächst Wasser eingemischt. Richtwert ist der optimale Wassergehalt nach Proctor. Nach Herstellung des Planums erfolgt ein zweiter Fräsgang mit einer Fräse, die zur Schaumbitumenerzeugung mit einem Sprühbalken über dem Fräsrotor ausgerüstet ist. Aus einem beheizbaren Bitumentankwagen wird das auf mindestens 170 Grad Celsius heißen Bindemittel zugeführt. Die Bindemittelmenge wird entsprechend der Vortriebsgeschwindigkeit und der Frästiefe bemessen. Die Erzeugung des Bitumenschaums erfolgt mit Hilfe von 2 % demineralisiertem Wasser, bezogen auf das Bitumen. Das Wasser wird unter einem Druck von etwa 5 bar in den mindestens 170 Grad Celsius heißen Bitumenstrom injiziert. Durch die expansive Verdampfung des Wassers wird das Bitumen in kleinste Tröpfchen zerstäubt. Eine kontrolliert zugegebene Luftmenge stützt den Prozeß. Der Bitumennebel schlägt sich auf der Oberfläche der während des Fräsganges aufgewirbelten mehrkornfeinen Mineralstoffe nieder. Dieser "Staubfilter" muß richtig dimensioniert sein. Zu diesem Zweck wird erforderlichenfalls geeignetes Mehlkorn vor dem ersten Fräsgang dosiert vorgelegt. Nach dem Einmischen des Bindemittels im zweiten Fräsgang erfolgt die Verdichtung mit einer schweren (17 t-) Doppelvibrationswalze. Anwendungsgebiete sind Einbindung von teerhaltigem Material im Rahmen des Kaltrecyclings, Erneuerung vorhandener Straßenbefestigungen bei gleichzeitiger Verbesserung der Tragfähigkeit ggf. unter Verwendung von überschüssigem Ausbauasphalt. Neben der hier beschriebenen Herstellung vor Ort kann Asphalt unter Verwendung von Schaumbitumen auch in einer dafür ausgerüsteten Mischanlage bei hohen Stundenleistungen von 100 t/h bis über 300 t/h hergestellt werden.