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Detailergebnis zu DOK-Nr. 47698

Verantwortung der Baulastträger für die Griffigkeit bei Nässe und andere Oberflächeneigenschaften der Straßen

Autoren M. Domhan
R. Bartlsperger
Sachgebiete 3.7 Rechtsangelegenheiten d. Unterhaltungs-/Betriebsdienstes
14.1 Griffigkeit, Rauheit

Straße und Autobahn 49 (1998) Nr. 11, S. 604-610, 1 B, 1 T, 11 Q

Die wesentlichen Einflußgrößen der Fahrbahnoberfläche für die Interaktion Fahrzeug-/Fahrbahn sind: Ebenheit (Längsebenheit, Querebenheit); Griffigkeit (Mikrorauheit, Makrorauheit, Wasserfilmtiefe) . Die Griffigkeit der Fahrbahnen bei Nässe spielt für die Verkehrssicherheit eine wichtige Rolle. Die FGSV hat deshalb einen neuen Entwurf für "Richtlinien für die Bewertung der Straßengriffigkeit bei Nässe" erarbeitet, die den Verantwortlichen in der Praxis eine Handlungsanweisung für die Messung und Überwachung der Griffigkeiten im Straßennetz gibt. Unter dem Aspekt der Straßenverkehrssicherungspflicht kommt die rechtliche Würdigung zu dem Schluß, daß es, nachdem die Meßtechnik eine regelmäßige und ausreichend genaue Überwachung der Griffigkeiten im Straßennetz ermöglicht und weil die Unfallursächlichkeit mangelnder Straßengriffigkeit bei Nässe bekannt ist, keinen Weg zurück gibt von einem nach dem Stand der Straßenbautechnik möglichen straßenbaulichen Regelwerk mit Richt- und Grenzwerten zur Straßengriffigkeit. An die Straßenbaulastträger können allerdings aus der Verkehrssicherungspflicht lediglich begrenzte Anforderungen zur Abwehr griffigkeitsbedingter besonderer Gefahren gestellt werden. Hauptsächlich obliegt es der Sorgfaltspflicht der Straßenbenutzer, sich auf die technisch oder durch äußere Umstände bedingten wechselnden Griffigkeiten der Straßen einzustellen.