Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 47945

Einsparungen im Pendler- und Geschäftsreiseverkehr durch Telekommunikation?

Autoren S. Rangosch-du Moulin
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Internationales Verkehrswesen 50 (1998) Nr. 5, S. 203-207, 1 B, 1 T, 8 Q

Der Beitrag überprüft kritisch die These, daß Telekommunikation die Verkehrsnachfrage reduziert. Dazu wird ein kurzer Überblick über den derzeitigen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechniken ( IuK-Techniken) sowie Hinweise auf Kompensationsverhalten ( Einsparungen im Einkaufsverkehr durch Teleshopping/-banking vs. Erlebniseinkäufe) gegeben. Die ursprünglich prognostizierten Reduktionspotentiale im Bereich des Pendlerverkehrs durch Telearbeit wurden in Europa im Gegensatz zu den USA nicht erreicht. Zurückgeführt wird dies u.a. darauf, daß die Telekommunikation nicht zur Verlagerung einzelner Arbeitsschritte in Telearbeit im Inland sondern zur Verlagerung ganzer Tätigkeitsfelder ins Ausland führt. Die Reduktionspotentiale im Geschäftsreiseverkehr werden anhand von Befragungsergebnissen in schweizerischen Unternehmen dargestellt. Als meistverbreitete Alternative zur Geschäftsreise werden die Gruppenvideokonferenz und die Desktopvideokonferenz in einem Kostenvergleich der Geschäftsreise gegenübergestellt. Die Vor- und Nachteile der Videokonferenzen gegenüber den Face-to-face-Kontakten werden umfassend diskutiert. Zusammengefaßt kommt der Bericht zu dem Ergebnis, daß das wachsende Kommunikationsbedürfnis international tätiger Unternehmen z.T. durch IuK-Techniken ersetzt werden kann. Allerdings lassen sich aufgrund des Anlasses oder inhaltlicher Unterschiede zwischen Face-to-face-Kontakten und Videokonferenzen nicht alle Direktkontakte ersetzen. Durch die Reorganisation großer Unternehmen und eine fortschreitende Internationalisierung wird also trotz Intensivierung des Telekommunikationseinsatzes keine Reduktion sondern ein weiterer Anstieg im Geschäftsreiseverkehr erwartet.