Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 48015

Weiterentwicklung ausgewählter Entwurfsgrundlagen von Landstraßen

Autoren C. Lippold
Sachgebiete 5.10 Entwurf und Trassierung

Darmstadt: Fachbereich Bauingenieurwesen, Technische Hochschule Darmstadt, 1997, 132 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Dissertation)

Die wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen den Elementen des Straßenentwurfs und dem Fahrverhalten auf zweistreifigen Landstraßen. Ziel war es, die Entwurfsgrundlagen der RAS-L 1984 auf dem Gebiet der Relationstrassierung und der 85 %-Geschwindigkeit (V(Index 85)) zu überprüfen, diese durch empirische Untersuchungen zu aktualisieren und die fahrdynamische bzw. verhaltensrelevante Bemessung der Straße unter Sicherheits- und Umweltaspekten den neueren Verhältnissen anzupassen. In der eingehenden Literaturauswertung werden zunächst die Entwicklung des Problems an Hand bisheriger Forschungsarbeiten und die derzeitige Praxis in den Regelwerken behandelt. Den Schwerpunkt der eigenen Untersuchungen bilden umfangreiche Verfolgungsfahrten auf Landstraßen (26 Meßstrecken mit jeweils 30 Fahrten in vier Bundesländern), Geschwindigkeitsmessungen an Querschnitten und Unfallanalysen, wobei insbesondere der Einfluß der Relation aufeinanderfolgender Elemente (Radien, Gerade/Radius, Korbbögen etc.), aber auch die Fragen des Einflusses der Sichtweite, des Öffnungswinkels der Kurve, der Kurvigkeit insgesamt und der Fahrbahnbreite untersucht werden. Die Ergebnisse führen u.a. zu einem modifizierten Diagramm für die Relationstrassierung, die nur noch für Straßen der Kategoriengruppe A gefordert wird, und zu der Empfehlung, Korbbögen auf Landstraßen zu vermeiden. Auch das Diagramm zur Abschätzung der 85 %-Geschwindigkeiten aus der Kurvigkeit ist zu verändern (V(Index 85) > 100 km/h kommen nicht mehr vor). Ferner wird ein Diagramm neu entwickelt, das die Abschätzung der V(Index 85) für Einzelkurven ermöglicht; hierbei werden geometrische Vorgaben hinsichtlich des Öffnungswinkels oder des Klothoidenparameters nicht für erforderlich gehalten. Die Ergebnisse sind bereits in der Neuausgabe der RAS-L 1995 berücksichtigt worden.