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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48052

Farbabweichungen und Kalkausblühungen (Text auch in englischer Sprache)

Autoren J. Scheidt
Sachgebiete 9.7 Kunststeine (Betonwaren)

Betonwerk + Fertigteil-Technik 64 (1998) Nr. 9, S. 80-86, 1 B

Seit etwa 15 Jahren werden Betonpflastersteine oder Betonplatten durch mehrfarbiges Einfärben bzw. durch verschiedenartige Oberflächenbehandlungen modifiziert, um bestimmte gestalterische Effekte zu erzielen. Neben diesen Wunschwirkungen treten dabei aber auch Nebenwirkungen auf, die Ursache von Qualitätseinbußen sind: unterschiedliches Betongefüge, unterschiedliche Hydratationsgrade sowie Ausblühungen. Als Hauptursachen wurden erkannt: 1. Die Dichte des Vorsatzbetons schwankt durch sich verändernde Sieblinieneigenschaften beim Sand infolge von Entmischungseffekten im Sandsilo, 2. Es ergeben sich immer wieder Probleme bei der Herstellung der Pflastersteine, weil aus technologischen Gründen mit einem w/z-Wert von ca. 0,35 gearbeitet werden muß, um sehr schnell ausschalen zu können und weil sich beim anschließendem Stapeln unterschiedliche Feuchte- und Verdunstungsbedingungen einstellen, die den Hydratationsprozeß ungleichmäßig ablaufen lassen. 3. Es entstehen Ausblühungen durch Reaktion des in der Luft vorhandenen Kohlendioxids mit wasserlöslichem Calciumhydroxid aus dem Zement, das beim Abtrocknen des Produkts an die Oberfläche diffundiert. In Abhängigkeit von der Verdunstungsgeschwindigkeit entstehen graue oder weiße Beläge bereits nach wenigen Stunden oder erst nach einigen Tagen während des Lagerns. Nachdem die Ursachen für die genannten Schäden erkannt waren, führten die Hersteller der Betonpflastersteine umfangreiche Maßnahmen während des Produktionsprozesses ein, die von Verringerung der Entmischungsneigung bei der Silolagerung des Sandes bis zu verbesserten Nachbehandlungs- und veränderten Lagermethoden des Fertigprodukts reichen und somit zu einer wesentlichen Qualitätsverbesserung beitrugen.