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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48112

Nachhaltiges Wirtschaften in der Bauindustrie

Autoren F. Motzko-Lisy
P. Hissnauer
Sachgebiete 4.0 Allgemeines
9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung

Informationen zur Raumentwicklung (1998) Nr. 4/5, S. 333-343, 2 B, 7 T

Ein umweltschutzbezogenes Teilziel des nachhaltigen Wirtschaftens bedeutet für die Bauindustrie sparsamer und schonender Verbrauch von Rohstoffen und Nutzung von Substitutionspotentialen. In diesem Beitrag wird vor allem der Aspekt des schonenden Umgangs mit den mineralischen Rohstoffen behandelt. Ausgehend von deren Verbrauch, aber auch von dem an Bauholz in den letzten Jahren, wird auf den zukünftigen Verbrauch von Kies, Sand und gebrochenem Gestein geschlossen, der eng mit der Entwicklung in der Bauwirtschaft gekuppelt ist. Den Grundsätzen der Nachhaltigkeit folgend, sollte der Ersatz der natürlichen Mineralstoffe durch die Intensivierung des Einsatzes vorhandener Sekundärrohstoffe wie industrielle Nebenprodukte und aufbereitete Baureststoffe sowie durch alternative Baustoffe wie Holz, Stahl, Kunststoffe und Glas erfolgen. Der Anfall der Sekundärrohstoffe sowie deren erreichte Verwertungsquoten werden dargestellt, wobei aber vermerkt wird, daß die Baureststoffe überwiegend im "Downrecycling" verwendet werden. Ein Recycling im Hochbau findet zur Zeit nicht statt, wogegen im Straßenbau zufriedenstellende Verwertungsquoten ausgebauter Straßenbaustoffe erreicht werden. Um die Substitutionspotentiale zu erfassen, wurden unterschiedliche Maßnahmen untersucht, wie Wohnungsbau in Fertigbauweise, kellerlose Bauweise, Verzicht auf Einfamilienhäuser, höhere Verwertungsquote von Baurestmassen, Minderung des Querschnittes von Autobahnen. Alle diese Maßnahmen führen im einzelnen nur zu sehr geringen Einsparungen an Baustoffen. Bei Bündelung mehrerer Maßnahmen könnte langfristig eine Minimierung der Menge an mineralischen Baustoffen erreicht werden. Dazu sind aber Strategien für ein optimiertes Management von Baustoffströmen, das auch einen umweltschonenden und effizienten Abbau der mineralischen Rohstoffe einschließt, als Beitrag zu einer nachhaltigen Bauwirtschaft zu entwickeln.