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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48868

Verkehrssicherheit von Fußgängern und Radfahrern an kleinen Kreisverkehrsplätzen

Autoren D. Alrutz
W. Haller
H. Lange
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege
5.11 Knotenpunkte
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Straßenverkehrstechnik 43 (1999) Nr. 10, S. 496-502, 8 B, 1 T, 9 Q

Auf der Grundlage einer Forschungsarbeit zur Führung von Fußgängern und Radfahrern an kleinen Kreisverkehrsplätzen mit Untersuchungen an 46 Knotenpunkten über einen Zeitraum von insgesamt 172 Unfalljahren können wichtige Erkenntnisse zur Verkehrssicherheit und zum Verkehrsverhalten an kleinen Kreisverkehrsplätzen abgeleitet werden. Kleine Kreisverkehrsplätze sind für den Radverkehr eine sichere Lösung. So weisen sie gegenüber den am ehesten vergleichbaren Einmündungen an nicht lichtsignalgesteuerten Knotenpunkten bei der Radwegführung eine erheblich geringere Unfalldichte auf. Auch ergeben sich für Radfahrer an Kreisverkehrsplätzen nur selten Konflikte oder Behinderungen. Kleine Kreisverkehrsplätze sind deshalb nicht nur für den Kraftfahrzeugverkehr, sondern auch aus Sicht der Radfahrer eine empfehlenswerte Knotenpunktgrundform. Die sicherste Führungsform ist die bevorrechtigte Führung auf Radwegen, die mit 2,00 m bis 4,00 m abgesetzt über den Knotenpunktarm geführt werden sollen. Allerdings ist auch die Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn dann eine sichere Lösung, wenn durch die Entwurfsausbildung in den Zufahrten eine gute Akzeptanz des Mischverkehrs erreicht werden kann, da diese sonst bei hohen Verkehrsstärken deutlich schwindet. Kleine Kreisverkehrsplätze sind auch für Fußgänger, unabhängig von den Verkehrsstärken, sichere Verkehrsanlagen. Trotz einer in der Praxis bei Überquerungsstellen ohne Fußgängerüberweg unklaren Vorrangregelung treten auch dort Konflikte und Behinderungen insgesamt nur selten auf. Zur Verbesserung der Qualität des Verkehrsablaufes für Fußgänger wird empfohlen, künftig innerhalb bebauter Gebiete immer Fußgängerüberwege anzulegen, zumal die Verhaltenssicherheit damit erheblich gesteigert werden kann, die Erkennbarkeit des Kreisverkehrsplatzes verbessert wird und außerdem Furtblockaden für Fußgänger und Radfahrer wesentlich seltener auftreten. Insgesamt bestätigen die Untersuchungsergebnisse die sehr stark positiven Auswirkungen von kleinen Kreisverkehrsplätzen auf die Verkehrssicherheit und unterstreichen die gute Akzeptanz dieser Knotenpunktform bei allen Verkehrsteilnehmern.