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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48877

Gesetzmäßigkeiten im Straßengüterverkehr und seine modellmäßige Behandlung (FA 49/96 und 48/98)

Autoren E. Meier
R. Chaumet
G. Abay
Sachgebiete 5.21 Straßengüterverkehr
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Zürich: Vereinigung Schweizerischer Verkehrsingenieure (SVI), 1999, 86 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 429)

Als Grundlagendaten für die Modellbildung standen die Gütertransporterhebung in der Schweiz (1 %-Stichprobe des gesamten Straßen-Binnen-Güterverkehrs, kurz GTS 93) von 1993, die Beschäftigtenstatistik nach NOGA-Systematik (Nomenclature Générale des Activités économique), die Bevölkerungsstatistik und die Straßennetzdaten zur Verfügung. Aus der GTS-Erhebung wurde der Versand und Empfang nach 24 Eurostat-Warengruppen bzw. 10 NST/R-Kapiteln ermittelt. Da als kleinste Raumeinheit die Gemeinde erhoben wurde, konnten die Warenströme nach 24 Warengruppen bis hinunter auf Gemeindeniveau ausgewertet werden. Für Im-, Export und Transit wurden zudem 23 Grenzkorridore betrachtet. Weitere Auswertungen beziehen sich auf die Fahrleistungen und die Fahrzeugauslastungen, jeweils unterschieden nach 24 Warengruppen, Liefer-/Lastwagen und Regionen. Das basierend hierauf entwickelte Straßengüterverkehrsmodell umfaßt fünf Schritte: In Schritt 1 wird das jährliche Binnenverkehrsaufkommen (Versand und Empfang) des Straßengüterverkehrs in Tonnen nach 15 Warengruppen für die 106 Binnenzonen sowie das Im- und Exportaufkommen der 23 Grenzkorridore regressionsanalytisch aus der Anzahl der Einwohner, Beschäftigten nach Branchen u.a. bestimmt. Die Regressionsgleichungen sind im Anhang dokumentiert. Das Verteilmodell in Schritt 2 verfolgt einen Gravitationsansatz, der als Widerstandskriterium die Reisezeit verwendet. In diesem Schritt werden die Güter zu 7 Gruppen zusammengefaßt. Die Verkehrsströme zwischen den 106 Zonen werden im Expansionsmodell (Schritt 3) auf 1.113 GVF-Zonen anhand der Beschäftigtenverteilung verteilt. Im Umrechnungsmodell (Schritt 4) wird die Matrix des jährlichen Mengenaufkommens in je eine Matrix des durchschnittlichen werktäglichen Fahrzeugaufkommens für Lastwagen und für Lieferwagen (bis 3,5 t Gesamtgewicht) überführt. Dabei werden abhängig von der Distanz unterschiedliche Auslastungen unterstellt und eine Kategorienanalyse durchgeführt. Der letzte Schritt, eine Umlegung (Bestwegverfahren; Kriterium Reisezeit), setzt die Matrizen in Netzbelastungen um. Das Modell ist bezüglich großräumiger Straßeninvestitionen maßnahmensensitiv. Die Veröffentlichung ist sehr gut strukturiert. Sie gibt eine kurze Einführung in die Güterverkehrsproblematik und einen Überblick der wichtigsten bestehenden Modelle. Die Modellbildung wird nachvollziehbar dargestellt, die Ergebnisse werden mit vorliegenden Daten verglichen und kritisch hinterfragt. Die Veröffentlichung ist deshalb auch als Einstieg zu empfehlen.