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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48949

Feuchtigkeits- und Ionentransport in gerissenen Stahlbetonbauteilen (FA 85/90)

Autoren F.H. Wittmann
P. Lunk
T. Müller
Sachgebiete 15.3 Massivbrücken

Zürich: Vereinigung Schweizerischer Straßenfachleute (VSS), 1998, 65 S., 31 B, 8 T, 40 Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 538)

Risse im Stahlbetonbau müssen als eine konstruktionsspezifische Materialeigenschaft dieses Verbundwerkstoffes angesehen werden. Selbst beim Spannbeton mit voller Vorspannung ist eine vollkommene Rissefreiheit nicht gegeben. In diesem Forschungsprojekt wird ausschließlich der Feuchtigkeits- und Ionentransport durch kapillares Saugen näher verfolgt. Der Einfluß von Rissen im Stahlbeton und der Einfluß von Rissen in hydrophobiertem Beton werden untersucht. In Aufsaugversuchen an Laborprobekörpern werden die maßgebenden Einflüsse von Rißgeometrie und Rißweite auf das Aufsaugverhalten von Wasser und einer Natriumchloridlösung bestimmt und quantifiziert. Die experimentellen Ergebnisse zeigen, daß Mikro- und Makrorisse eine erhöhte Wasser- und Salzaufnahme im Vergleich zum ungerissenen Beton bewirken. Die Gründe liegen in der Schaffung neuer "innerer" Saugflächen an den Rißflanken. Die Korrosionsgefahr von gerissenem Beton wird beeinflußt durch Rißart und -weite, Rißtiefe und Betonüberdeckung, Art der Beanspruchung und Schadstoffeintrag, Lage des Risses, Feuchtigkeitsgehalt des Risses, Betonqualität und der Selbstheilung des Risses. Das Hydrophobieren von Stahlbeton hat sich als wirkungsvolle Oberflächenschutzmaßnahme gegenüber einer kapillaren Wasseraufnahme und einem Tausalzangriff in der Praxis durchgesetzt. Das Entstehen von Rissen ist auch in einem hydrophobierten Beton nicht vollständig auszuschließen und kann deshalb zu Schäden führen. In Aufsaugversuchen an Laborprobekörpern werden die maßgebenden Einflüsse von Rissen auf das Aufsaugverhalten von Wasser bestimmt und quantifiziert. Die experimentellen Ergebnisse zeigen, daß die kapillare Wasseraufnahme von der Rißweite und der Hydrophobierungstiefe abhängig ist. Es existiert eine "kritische" Rißweite in Abhängigkeit von der Hydrophobierungstiefe, welche zu einem partiellen Versagen der hydrophobierenden Wirkung führt.