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Detailergebnis zu DOK-Nr. 49099

Analysen des Zeitverbrauchs (Orig. engl.: Time use analysis)

Autoren
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Transportation 26 (1999) Nr. 2, S. 119-230, zahlr. B, T, Q

Die gängigen, häufig aus Modellansätzen der 50er und 60er Jahre weiterentwickelten Prognoseverfahren der Verkehrsnachfrage sind für die Behandlung aktueller Fragestellungen wie etwa nach den Nachfragereaktionen auf Maßnahmen des Verkehrsnachfragemanagements und der Verkehrssteuerung (z.B. Road Pricing) nur bedingt geeignet. Das Problem rührt im wesentlichen daher, daß sich diese Verkehrsplanungsmethoden stark auf die Wege als solche konzentrierten und sich weniger mit der Frage beschäftigten, warum Personen Wege durchführen und welchen Stellenwert Personen diesen Wegen für ihre Lebensqualität beimessen. Als Folgerung und als mögliche Grundlage einer neuen Generation von Verkehrsplanungsmethoden ergibt sich daraus die Forderung nach einer umfassenderen Erhebung der täglichen Aktivitätenprogramme, insbesondere nach einer Erfassung und Analyse von Daten der Zeitnutzung bzw. des Zeitverwendungs- und, darin eingebunden, des Aktivitätenbeteiligungsverhaltens von Personen. Mit dieser Analyse der Zeitnutzung setzen sich die fünf Beiträge der Sonderausgabe von Transportation auseinander. Bhat und Koppelman geben retrospektiv und multidisziplinär eine Übersicht über vorliegende Zeitnutzungsuntersuchungen und diskutieren künftige Ansätze und Handlungsprogramme in dieser Richtung. Levinson analysiert die Zeitverwendung und die dabei wirkenden Faktoren auf Basis von Ergebnissen der nationalen Verkehrserhebung in den USA 1990. Gärling, Gilholm und Montgomery befassen sich mit dem Problem der Zeitnot und den Wechselbeziehungen zwischen Zeitdruck und sich in entsprechenden Aktivitätenprogrammen äußernden Verhaltensweisen. Die letzten beiden Beiträge von Bhat und Misra bzw. von Yamamoto und Kitamura setzen sich auf Grundlage einer einwöchigen Zeitnutzungserhebung in den Niederlanden 1985 mit der Zeitverwendung über die Wochentage auseinander und entwickeln von der Nutzenmaximierungstheorie ausgehend Ansätze zur Abbildung des Zeitverwendungsverhaltens, insbesondere auch in der Unterscheidung von Werktagen und Wochenende bzw. Arbeits- und Nichtarbeitstagen.