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Detailergebnis zu DOK-Nr. 49342

Der zweite Weg - Recyclingbaustoffe im Straßenbau

Autoren A. Kochwatsch
Sachgebiete 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Baugewerbe 79 (1999) Nr. 22, S. 10-15, 2 B, 1 T

Der Autor gibt im vorliegenden Artikel Hinweise zur Wiederverwendung von Recyclingbaustoffen, wie abgängigen Fahrbahndecken aus Beton und bitumen- bzw. pechhaltiger Ausbaustoffe im Straßenbau. Die resultierenden Baustoffgemische werden zur Herstellung von Trag- bzw. Frostschutzschichten verwendet. Ein Verfahren stellt das Brechen und Granulieren vorhandener Betondecken mittels mobiler Brecher und Siebmaschinen an Ort und Stelle dar. Eine weitere Möglichkeit besteht in der hydraulischen Verfestigung von Asphaltgranulat. Durch Zugabe von 4 bis 10 M.-% Zement und ggf. Natursand zur Verbesserung der Stückgrößenverteilung wird bei einem Einbauwassergehalt, der etwa 1 % unter dem optimalen nach PROCTOR liegt, ein resultierendes Baustoffgemisch erzielt, welches nach 28 Tagen in der Regel die Festigkeits- und Frostbeständigkeitsanforderungen einer HGT erfüllt. Die im Vergleich zur HGT mit natürlichen Mineralstoffen geringere Dauerfestigkeit wird durch eine höhere Biegezugfestigkeit ausgeglichen. Ein weiterer Vorteil gegenüber Asphalttragschichten besteht in einer praktisch nicht auftretenden Abnahme des E-Moduls und der Zeitschubfestigkeit bei höheren Temperaturen. Weiterhin bietet die hydraulische Bindung eine Möglichkeit, pechhaltige Ausbaustoffe durch Ionenaustauschvorgänge, Adsorption, Löslichkeitsreduzierung sowie durch festen Einschluß umweltgerecht wiederzuverwenden. Asphaltgranulate können sowohl in hydraulisch gebundenen als auch in verfestigten Tragschichten nach ZTVT-StB verwendet werden. Der in Tragschichten erlaubte Anteil ist in den einzelnen Bundesländern nicht einheitlich geregelt. Als Bindemittel werden Zemente nach DIN 1164 und Recyclingbinder zugelassen. Vom Autor werden des weiteren zwei In-situ-Verfahren vorgestellt, einerseits das Vorfräsen, Vorverdichten, Vorlegen und Einmischen des Zementes und andererseits das Vorlegen des Zementes auf den Asphalt und das nachträgliche Fräsen und Mischen bei Wasserzugabe. Zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften kann nach erfolgter Verdichtung eine dünne Asphaltdecke aufgebracht werden. Die Anforderungen an die Ebenheit sollten im Bereich ländlicher Wege bzw. untergeordneter Straßen liegen. Bei Einbaudicken von größer 20 cm ist das Zentralmischverfahren zu bevorzugen. Der Einbau erfolgt mit Straßenfertigern oder Gradern und verschiedenen Walzen. Die fertige Schicht ist durch feines Versprühen mit Wasser nachzubehandeln und anzukernen.