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Detailergebnis zu DOK-Nr. 49590

Der Oslofjord Unterwasser-Straßentunnel - Kreuzung einer geologischen Störzone bei hohem Wasserdruck mit dem Gefrierverfahren (Orig. engl.: The Oslofjord subsea road tunnel - Crossing of a weakness zone under high water pressure by freezing)

Autoren O.T. Blindheim
L. Backer
Sachgebiete 7.0 Allgemeines, Klassifikation
15.8 Straßentunnel

Challenges for the 21st century - Proceedings of the World Tunnel Congress '99, Oslo, Norway, 31 May - 3 June 1999. Rotterdam u.a.: Balkema, 1999, Vol. 1, S. 309-316, 10 B, 4 Q

Die Oslofjord Querung ist eine 26 km lange, neue Fernstraßenverbindung 50 km südlich von Oslo. Im Zuge dieser neuen Straßenverbindung werden 7 Brücken und 6 Tunnel bis zur Eröffnung im Sommer 2000 realisiert. Der Haupttunnel ist der 7,2 km lange Oslofjord Unterwassertunnel. Im Verlauf des Tunnels befinden sich mehrere geologische Störzonen, die drei Hauptstörungszonen mit der "Hurum-Störungszone" befinden sich im tiefsten Bereich des Tunnelbauwerks. Die Herstellung des Tunnelbauwerks erfolgte in geschlossener Bauweise, wobei eine Mindestüberdeckung des Gebirges von 32 m erwartet wurde. In der "Hurum-Störungszone" mußte aufgrund der unerwartet schlechten geologischen Verhältnisse als Sonderbauweise das Gefrierverfahren angewandt werden. Zur Aufrechterhaltung des Baustellenverkehrs und zur Beibehaltung der Fertigstellungstermine wurde als Umfahrung der Störzone ein um 15-20 m tiefer als der Haupttunnel liegender 350 m langer Bypasstunnel hergestellt. Die Realisierung des Gefrierverfahrens erfolgte in der mit einer Mischung aus Kies und Sand gefüllten und unter dem vollen Wasserdruck von 12 bar stehenden "Hurum-Störzone". Zur Erkundung der Beschaffenheit der Störzone wurden umfangreiche Probe- und Kernbohrungen, zur Stabilisierung des Gebirges umfangreiche Zementinjektionen vorgenommen. Zur weiteren Durchführung des Tunnelvortriebs wurde eine 2-3 m dicke Gefrierschicht mit einer Temperatur von -28 Grad Celsius hergestellt. Die Dicke der Gefrierschicht und die erforderliche Gefriertemperatur wurde unter Berücksichtigung der Kornverteilung des Sandes und des Salzgehaltes des Meerwassers durch die Norwegische Universität für Wissenschaft und Technologie ermittelt. Zur Herstellung der über 105 Bohrlöcher mit einem Durchmesser von 165 mm zur Anordnung der Gefrierlanzen wurde eine Bauzeit von über einem Jahr benötigt. Ungeachtet des verwendeten Verpreßmaterials von über 700 t Zementsuspension war für die Gefrierbohrungen der volle Wasserdruck von 12 bar zu berücksichtigen. Nach Einstellung der erforderlichen Gefriertemperatur wurde der Vortrieb wieder aufgenommen. Die Sicherung erfolgte mit einer 30-40 cm dicken, stahlfaserbewehrten Spritzbetonschale, vor dem nächsten Abschlag wurde die 1-1,2 m dicke, endgültige Betoninnenschale eingebaut.