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Detailergebnis zu DOK-Nr. 50208

Pilotprojekt Buchloe - Brückenbauwerk mit Hochleistungsbeton B 85

Autoren J. Weber
K. Zilch
Sachgebiete 15.3 Massivbrücken

Vorträge auf dem Deutschen Betontag vom 21.-23. April 1999 in Berlin. Berlin: Ernst und Sohn, 2000, S. 525-536, 15 B, 1 T, 11 Q

Um Erfahrungen mit dem seit Beginn der 90er Jahre im Wesentlichen bei Hochbauprojekten und Industriebauten eingesetzten Hochleistungsbeton im Brückenbau zu sammeln, wurde von der bayerischen Straßenbauverwaltung 1998 erstmals ein Brückenbauwerk mit einem Hochleistungsbeton B 85 ausgeschrieben. Ausgewählt wurde ein Zweifeldbauwerk mit 21,50 m Spannweite, das ursprünglich für eine Ausführung in B 45 vorgesehen war. Bei der Anpassung des Amtsentwurfs an die Randbedingungen des Hochleistungsbetons sollten neben einem ausgewogenen Erscheinungsbild und der Beachtung konstruktiver Randbedingungen auch wirtschaftliche Aspekte und eine angemessene Ausnutzung der Leistungsfähigkeit des Betons beachtet werden. Aufgrund der höheren Betonfestigkeit ist die Reduzierung der Querschnittshöhe des Überbaues möglich, damit sinken die Betonkosten linear, allerdings steigen die Spannstahlkosten überproportional. Als Optimum ergab sich eine Querschnittshöhe von 80 cm. Im Rahmen einer erweiterten Eignungsprüfung wurden sowohl betontechnologische Fragen wie Konsistenz und Wärmeentwicklung als auch die Verarbeitbarkeit und konstruktive Besonderheiten untersucht. Dabei zeigte sich, dass auf die bei Normalbeton übliche Epoxidharzversiegelung zwischen Hochleistungsbeton und Abdichtung verzichtet werden kann. Als günstigste Nachbehandlungsvariante unter Baustellenbedingungen erwies sich das Aufbringen eines Nachbehandlungsmittels unmittelbar nach dem Betonieren. Das Projekt wird über Planungs- und Bauphase hinaus mit einem wissenschaftlichen Programm begleitet, in dem neben anderen Kenndaten auch die Langzeitverformungen gemessen werden.