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Detailergebnis zu DOK-Nr. 50452

Problem der Ökobilanzierung

Autoren P. Zou
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)

Internationales Verkehrswesen 52 (2000) Nr. 1/2, S. 11-16, 1 B, 2 T, 9 Q

Luftverschmutzung, Lärm, Unfälle und Trennwirkungen finden keinen Niederschlag in den Marktpreisen des Wirtschaftsverkehrs sowie des privaten und öffentlichen Verkehrs. Sie stellen somit externe Kosten dar. Gleiches gilt für mögliche externe Nutzen des Verkehrs. Die dadurch verfälschten relativen Preise zwischen Verkehr und allen anderen Gütern verhindern eine pareto-effiziente Ressourcenallokation. Die Ursache für das Erfassungsproblem von externen Effekten im Rahmen einer Ökobilanzierung ist eng mit denjenigen Problemen verbunden, die bei ihrer Internalisierung auftreten. Besonders schwierig ist dabei die exogene Ermittlung der fehlenden Preise. Es ist nicht ohne weiteres möglich, den richtigen Pigou-Steuersatz über die Grenzschadensfunktion zu bestimmen. Im Falle optimaler Ressourcenallokation entspricht dieser Steuersatz nämlich dem Grenzschaden der Produktion eines Gutes. Dieser Grenzschaden ist jedoch unbekannt. Bei Befragung der Geschädigten ist davon auszugehen, dass sie das Ausmaß ihrer Schäden nicht wahrheitsgemäß berichten würden. Sobald sie nämlich direkt oder indirekt eine Kompensation erwarten können, werden sie möglichst hohe Schäden angeben. Erfolgt auf dieser Basis die Bestimmung des Steuersatzes, kann sich keine optimale Allokation der Ressourcen einstellen. Grundsätzlich ist es möglich, anreizkompatible Mechanismen zu entwickeln, die eine wahrheitsgemäße Berichterstattung erwarten lassen. Alle bisherigen Vorschläge lassen aber erhebliche Zweifel an ihrer Praktikabilität und Effizienz aufkommen.