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Detailergebnis zu DOK-Nr. 50789

Auswirkung von Light-Duty Trucks auf die Leistungsfähigkeit von signalisierten Knotenpunkten (Orig. engl.: Effects of light-duty trucks on the capacity of signalized intersections)

Autoren K.M. Kockelman
R.A. Shabih
Sachgebiete 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Journal of Transportation Engineering 126 (2000) Nr. 6, S. 506-512, 4 B, 16 Q

Das amerikanische Highway Capacity Manual (HCM) schätzt die Leistungsfähigkeit eines signalisierten Knotenpunktes mit 1.900 Pkw ab. Diese Leistungsfähigkeit wird vermindert in Abhängigkeit vom vorhandenen Schwerverkehrsanteil. Unberücksichtigt bleibt hierbei bisher die Gruppe der Light-Duty Trucks (LDT), die sich aus Sport Utility Vehicles, Kleintransportern und Pickups zusammensetzt und rund 44 % aller Neuzulassungen ausmacht. Diese Fahrzeuge weisen im Mittel eine um 10 % höhere Länge auf. An zwei Knotenpunkten in Austin, Texas (USA) wurden umfangreiche Daten gesammelt und mittels Regressionsanalyse die Fahrzeugfolgezeit von LDT und Personenkraftwagen abgeschätzt. Als Einflüsse auf die Fahrzeugfolgezeit konnten die Fahrzeuglänge, die Leistungsmerkmale des Fahrzeugs und das Fahrerverhalten festgestellt werden. Es wurden unterschiedliche Fahrzeugfolgezeiten für Geradeausfahrer, Links- und Rechtsabbieger festgestellt, da beim Abbiegen die Sichtbehinderung durch ein LDT nicht maßgebend ist. Mit Hilfe der abgeschätzten Fahrzeugfolgezeiten wurden die Pkw-Einheiten der LDT bestimmt. Für ein Sport Utility Vehicle ergibt sich beispielsweise eine Pkw-Einheit von 1,41 ( Fahrtrichtung geradeaus), für einen Kleintransporter ein Wert von 1,34. Diese Werte zeigen, dass durch LDT die Leistungsfähigkeit eines signalisierten Knotenpunktes reduziert wird. Setzt man für die LDT 1,2 Pkw-Einheiten an, so ergibt sich ein Leistungsfähigkeitsverlust von etwa 10 %. Berücksichtigt man die hiermit verbundenen Reisezeitverluste, so ergeben sich Kosten von etwa 20.000 DM pro Jahr für jeden verkauften LDT. Die gewonnenen Erkenntnisse sollten Eingang in das HCM und Anwendung bei der Berechnung der Leistungsfähigkeit von signalisierten Knotenpunkten finden.