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Detailergebnis zu DOK-Nr. 51301

Der Spurwechselprozess: Datenanalyse und Modellverhalten (Orig. engl.: The lane changing process: Data analysis and modelling behaviour)

Autoren M. McDonald
B. Sultan
Sachgebiete 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit)
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Traffic Engineering + Control 43 (2001) Nr. 5, S. 202-207, 11 B, 15 Q

Mikroskopische Simulationen der Bewegungen individueller Fahrzeuge in einem Verkehrsstrom können sehr nützlich für die Untersuchung der Abläufe auf einem Verkehrsweg sein, etwa um Effekte der Veränderung von Infrastruktur, Verkehrskontrolle, Fahrzeugtechnik oder Fahrerverhalten zu untersuchen. Hierbei werden grundsätzlich zwei Fahrzeugbewegungen betrachtet: Longitudinal-Bewegung (Fahrzeugfolge) und Lateral-Bewegung (Spurwechsel). Der Text beschreibt die Entwicklung eines mikroskopischen Simulationsmodells für den Spurwechsel auf der Basis bestehender Fahrzeugfolgemodelle. Aus umfangreichen Erhebungsdaten, unter anderem aus Videobeobachtungen mit kontinuierlicher Fahrzeugverfolgung, werden Schwellenwerte für die Relativgeschwindigkeit und den Abstand zwischen Fahrern auf benachbarten Fahrspuren ermittelt, die eine Grenze für Spurwechselentscheidungen bilden. Mit diesen Eingangsdaten wird eine Modelllogik für die Spurwechselentscheidung entwickelt, die in zwei Stufen zunächst die Erkennung des Wunsches bzw. der Notwendigkeit des Spurwechsels und dann die Bestimmung der Situation mit der Abwägung von Abstand und Relativgeschwindigkeit zu den umgebenden Fahrzeugen umfasst. Weiterhin wurden verschiedene psychologische Parameter eingeführt, um das Fahrerverhalten zu erfassen, die Bereitschaft des Fahrers zum Spurwechsel über die Verweildauer hinter einem langsamen Fahrzeug, die Bevorzugung einer bestimmten Spur und die Abhängigkeit der Schwellenwerte von der Verkehrsbelastung beschreiben. Diese Parameter werden in Sensitivitätsanalysen gewichtet und das Verfahren abschließend anhand realer Daten aus anderen Untersuchungen getestet.