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Detailergebnis zu DOK-Nr. 52355

Charakterisierung von Mischbauweisen mit Bitumenemulsion hinsichtlich ihrer Verarbeitbarkeit und des Kohäsionsanstiegs (Orig. franz.: Caractérisation des enrobés à froid vis-à-vis de la mise en oeuvre et de la montée en cohésion)

Autoren B. Eckmann
S. Le Bec
D. Lesueur
Sachgebiete 11.6 Sonstige Bauweisen (Helle Decken)

Revue Générale des Routes (2002) Nr. 802, S. 50-59, 9 B, 4 T, 7 Q

Die Verarbeitbarkeit und die Festigkeitsentwicklung der Kaltmischbauweisen hängen in starkem Maße vom Brechverhalten der eingesetzten Bitumenemulsion und vom Wasseranteil des Gemischs ab. Es werden drei Prüfverfahren für die Eignungsprüfung von Kaltmischbauweisen vorgeschlagen, mit denen die gegenüber Heißmischbauweisen unterschiedliche Festigkeitsentwicklung zu prognostizieren ist. Mit dem Nynas-Verarbeitbarkeitstest, einem direkten Scherversuch, kann die zeitliche Entwicklung des Scherwiderstandes des losen Gemischs erfasst werden. Diese Prüfung lässt klar den Einfluss von Gesteinsart, Temperatur und Emulsionsgehalt erkennen und differenziert so zwischen unterschiedlichen Rezepturen. Betrachtet man nur die Emulsion, sind Teilchengrößenverteilung und der verbleibende Emulgatorgehalt die bestimmenden Faktoren für die Verarbeitbarkeit, welche ihrerseits über eine Anpassung des pH-Wertes der wässrigen Phase an die Oberflächenreaktivität der Mineralstoffe beeinflusst werden kann. Ein umgebauter Gyrator, der das bei Scherbeanspruchung anfallende Dränagewasser absaugt, ermöglicht es, der Entwicklung der Hohlraumfüllung mit Luft und Wasser zu folgen und einen Wert zur Abschätzung der in situ erreichbaren Verdichtung anzugeben. Letzterer kann als ein unterer Grenzwert angesehen werden, konnte allerdings bei einigen global ausgewerteten Feldversuchen nicht verifiziert werden. Als drittes Prüfverfahren diente eine Nachbehandlung mit unterschiedlichen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten an gering verdichteten Duriez-Körper zur Beschleunigung der Festigkeitsentwicklung, die in der Praxis über mehrere Wochen erfolgt. Der Kohäsionsanstieg ist dabei bis zu einem Restwassergehalt von 1 Vol.-% auf die Verdunstung des Wassers zurückzuführen.