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Detailergebnis zu DOK-Nr. 53093

Die Rissbildung begrenzen: unabdingbare Voraussetzungen für haltbare Betonstrukturen (Orig. franz.: Limiter la fissuration: conditions indispensables à la durabilité des structures en béton)

Autoren P. Acker
V. Michaud-Poupardin
Sachgebiete 9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk
15.3 Massivbrücken

Bulletin des laboratoires des Ponts et Chaussées (2002) Nr. 238, S. 13-50, 7 B, 5 T, 18 Q

Basierend auf den Erfahrungen von mehr als einem Jahrhundert über die fachgerechte Anwendung des Betons in den verschiedensten Ingenieurbauwerken wird festgestellt, dass Bauwerke aus Beton außergewöhnlich haltbar sind und neben den statischen und Verkehrslasten besonders auch den klimatischen und umweltrelevanten Einflüssen standhalten. Darüber hinaus sind in den letzten beiden Jahrzehnten bedeutende Entwicklungen zu verzeichnen gewesen, insbesondere auf dem Gebiet der Erkundung der physikalischen Eigenschaften des Zementes, des Wassers und der Zuschlag- und Zusatzstoffe sowie deren chemische Wechselwirkungen beim Mischvorgang und in der Reife- bzw. Abbindephase. Besonderes Augenmerk legt dieser Beitrag auf die Entwicklung, Überwachung und Eindämmung der Rissbildung und hebt besondere Kriterien hervor, die sie verursachen können: großräumige Dimensionen bei Blöcken (z. B. in Staudämmen oder Fundamenten), Bauteile mit unterschiedlichen Dicken und abrupten Übergängen, Bauteile mit großer freiliegender Oberfläche. Die Ursachen der vorzeitigen Rissbildung werden im Schwinden infolge Selbstaustrocknung durch innere Reaktionskräfte gesehen, ebenso in der Verminderung des W/Z-Faktors, wobei nicht genügend Wasser für die Hydratation des Zementes vorhanden ist, und in der Unterdrückung oder Störung der beim Schwinden entstehenden Formänderungen. Als vorkehrende Maßnahmen für die Vermeidung der vorzeitigen Rissbildung werden betrachtet: die Aufnahme der Schwindspannungen durch Bewehrung und gegebenenfalls Vorspannung, Aufrechterhaltung der erforderlichen Feuchtigkeit auf Betonoberflächen durch Bewässerung, Abdecken mit feuchten Tüchern oder durch Aufsprühen eines Schutzfilms zur Vermeidung jedweder Verdunstung, Schwindverzögerer als Zusatzmittel in der Betonrezeptur, Überwachung der Homogenität der Betonmischung zwecks Vermeidung eines partiell unterschiedlichen Schwindverhaltens, Regelmäßigkeit in der Qualität des Zements, der Zuschlagstoffe und der Zusatzmittel, Qualitätskontrollen bei der Betonherstellung und beim Einbau.