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Detailergebnis zu DOK-Nr. 53913

Leichte Gesteinskörnungen für Straßenbefestigungen (Orig. engl.: Light weight aggregate (LWA) used in road pavements)

Autoren I. Hoff
A. Watn
E. Oiseth
Sachgebiete 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Bearing Capacity of Roads, Railways and Airfields: Proceedings of the 6th International Conference on the Bearing Capacity of Roads and Airfields, Lisbon, Portugal, 24-26 June 2002. Lisse u.a.: Balkema, 2002, Vol. 2, S. 1013-1022, 7 B, 4 T, 7 Q

In den Nordischen Ländern sind bei Frosteindringtiefen bis 2 m Schäden an Straßen ein großes Problem. Traditionelle Straßenbaustoffe wie Kies und Schotter haben eine sehr geringe Isolationskapazität und müssen in entsprechend dicken Schichten eingebaut werden. Wegen ihrer guten Isolationseigenschaften sind leichte Gesteinskörnungen aus Blähton eine vielversprechende Alternative. Die mechanischen und thermischen Eigenschaften von Blähton wurden in Labor- und Feldversuchen untersucht. Blähton verhält sich ähnlich wie konventionelles körniges Material, solange die Beanspruchungen so niedrig sind, dass keine Kornbrüche auftreten. LA- und Micro Deval Versuch sind nicht geeignet, um die Bruchfestigkeit des Materials zu beschreiben. Deshalb wurden dynamische Triaxial-, Verdichtungs- und Kornfestigkeitsversuche durchgeführt. Die thermische Leitfähigkeit ist abhängig vom Wassergehalt und beträgt in einer entwässerten Befestigung etwa 1/7 von Schotter. Im eingebauten Zustand (Wassergehalt bei 6 Vol.-% > 25 M.-%) liegt die Dichte je nach Körnung zwischen 390 kg/m³ und 460 kg/m³. Bei Auflasten bis 100 N/m² wird der Steifemodul mit 15 MN/m² bis 20 MN/m² angegeben. Der charakteristische Wert des Reibungswinkels beträgt 40°. Die Feldversuche wurden an einer Achslastwaage durchgeführt. In den 2 Versuchsjahren haben 90 000 Achsübergänge stattgefunden. Ein Testfeld bestand aus 10 cm Asphaltbeton, 30 cm Schotter 0/32, 40 cm Blähton und 35 cm gleichkörnigem Sand. In einem weiteren Testfeld wurde die Blähtonschicht keilförmig, mit einer minimalen Überdeckung von 20 cm ausgeführt. In diesem Bereich ergaben sich Spurrinnentiefen bis 8 cm, die auf Materialumlagerungen zurückgeführt werden. Aus den Feldversuchen wird abgeleitet, dass das Beanspruchungsniveau des Blähtons durch die Überrollung unter 100 kN/m² liegen sollte. Um vorzeitige Glatteisbildung zu verhindern, sollte die Blähtonschicht mindestens 40 cm unter der Straßenoberfläche liegen. In der Einbauphase darf die Blähtonschüttung nicht mit Radfahrzeugen befahren werden.