Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 57079

Primär, sekundär, konträr? - Neue empirische Befunde zum induzierten Verkehr und den Ursachen gewachsener Verkehrsleistungen im Berufspendlerverkehr

Autoren M. Lenz
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Straßenverkehrstechnik 50 (2006) Nr. 3, S. 144-150, 6 B, 1 T, 10 Q

In der Region Stuttgart hat sich die Verkehrsleistung im Berufsverkehr zwischen 1970 und 1998 ungefähr verdreifacht. Die entspricht einer jährlichen Zunahme von ca. 4 %, die zwischen Wohnort und Arbeitsplatz erzielbaren Reisegeschwindigkeiten im MIV und teilweise auch im ÖV sind leicht angestiegen und haben wie erwartet positiven Einfluss auf die Ausmaße der Pendlerströme. Trotzdem sind nur ca. 5 % der Zeitgewinne im Berufsverkehr auf infrastrukturinduzierte Wirkungen zurückzuführen. Der Anteil der in hohem Maße unabhängig von Ausbaumaßnahmen vollzogenen Verkehrsmittelwechsel der Berufspendler vom ÖV zum MIV an den Zeitgewinnen ist mit ca. 15 % weitaus höher. Den mit knapp 80 % größten Anteil an den Zuwächsen haben aber gestiegene Realeinkommen, die den Pendlern längere Arbeitswege ermöglichen, ohne dass das zur Verfügung stehende Konsumbudget verringert wird. Der Zusammenhang zwischen Wohlfahrtsentwicklung und Verkehrsleistung ist offensichtlich; nicht nur, aber in sehr starkem Maße im Berufspendlerverkehr.