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Detailergebnis zu DOK-Nr. 58529

Kilometerabhängige Autobahngebühren für Schwerlastkraftwagen in Deutschland (Orig. franz./engl.: Redevance kilométrique autoroutière pour les poids lourds en Allemagne: fonctionnement et expérience / The motorway toll for heavy goods vehicles: function and experience)

Autoren W. Hahn
Sachgebiete 2.0 Allgemeines

Routes Roads (2007) Nr. 333, S. 24-31, 5 B

Seit dem 1.1.2005 ist mit Erfolg ein auf Satelliten gestütztes System der Mauterhebung für Schwerlastkraftwagen (ab 12 t) auf dem Gesamtnetz der deutschen Autobahnen (12 200 km) in Betrieb. Das System erlaubt eine Mauterhebung praktisch ohne Installation einer Infrastruktur am Straßenrand, wie z. B. kostspielige Mautstationen oder Mautbrücken; von letzteren wären mehr als 4 400 im deutschen Autobahnnetz erforderlich. Dank der Anpassungsfähigkeit des Systems ist es möglich, Modifikationen im mautpflichtigen Netz (z.B. durch neue Autobahnabschnitte) zu berücksichtigen, ohne große Änderungen am System vornehmen zu müssen. Mehr als 500.000 installierte Bordgeräte, weniger als 2 % Verstöße (bei mehr als 28 Mio. kontrollierten Fahrzeugen und 144 Mio. erfassen Einzelfahrten in 18 Monaten) und eine Einnahme von 4,35 Mrd. EURO in diesem Zeitraum beweisen, dass diese Art der Gebührenfestsetzung von den Nutzern weitgehend akzeptiert wird. Die Maut wird direkt vom ungehindert fließenden Verkehr ermittelt und über Abbuchung erhoben. Neben der automatischen Erfassung durch nur 300 Kontrollbrücken ist auch das manuelle Einloggen in das System über stationäre Buchungsterminals oder das Internet möglich. Ende Juni war die automatische Erfassung von anfänglich 74 % auf 90 % gestiegen. Die Bordgeräte werden vom Betreiber kostenlos zur Verfügung gestellt. Im Bundesverkehrsplan (2003) wird für 1997 bis 2015 eine Zunahme des Schwerverkehrs um 60 % prognostiziert. Ziel des Mautsystems ist es, eine fairere Beteiligung der Nutzer an den Infrastrukturkosten sowie bessere Wettbewerbsbedingungen zwischen Schiene und Straße zu erreichen. Die Einnahmen werden für die Erhaltung und den weiteren Ausbau der Verkehrsinfrastruktur verwendet. Deutschland ist mit der weitgehend auf Satelliten- und mobiler Radiotechnologie basierenden Entwicklung weltweit führend in dieser Zukunftstechnologie und zeigt damit, dass es innovative Unterstützung auf neuen technologischen Gebieten bieten kann.