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Detailergebnis zu DOK-Nr. 59032

Wirkung von Schallschirmen bei Inversionslagen und Wind / Efficacité des écrans sonores lors d'inversions de température et par temps de vent / The Effect of noise barriers under conditions of temperature inversions and wind (Forschungsauftrag ASTRA 2002/012)

Autoren K. Heutschi
R. Bayer
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2007, 31 S., zahlr. B (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1179)

Die lärmtechnische Sanierung infolge des Straßenverkehrs soll in der Schweiz bis zum Jahre 2015 (Nationalstraßen) bzw. 2018 (übrige Straßen) abgeschlossen sein. Im Zusammenhang mit der Ermittlung der Lärmsituation und Dimensionierung von Maßnahmen stellt sich die Frage nach der maßgebenden Zeitperiode, das heißt, ist die Situation tags oder diejenige nachts maßgebend. Bei den lärmrelevanten Verkehrsachsen ist mehrheitlich die Nachtperiode die maßgebende Beurteilungsphase. Der projektierende Ingenieur ermittelt im Normalfall die Lärmsituation mittels Berechnungsmodell, verifiziert die örtlichen Ausbreitungsbedingungen allenfalls durch eine Messung vor Ort, während der Tagperiode. Dies bedeutet, dass prinzipiell von einer modellhaften Schallausbreitung nachts ausgegangen wird. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass insbesondere nachts bei messtechnischen Ermittlungen in Abhängigkeit von Lage und Exposition, zum Teil erhebliche Abweichungen zur Berechnung auftreten. Die vorliegende Forschungsarbeit geht diesem Sachverhalt auf den Grund und prüft, inwieweit auch die Wirkung von Schallschirmen in Abhängigkeit der Meteorologie Schwankungen unterworfen ist. Die Untersuchungen, welche kontinuierliche Messungen über 1 Jahr beinhalten, haben überraschende Ergebnisse gezeigt und lassen sich wie folgt zusammenfassen: Der messtechnisch ermittelte, normalisierte, jahresdurchschnittliche Pegel während der Nachtperiode ist um 2 - 3 dB(A) höher als dies der Modellwert erwarten lässt. Nachts ist tendenziell ein leichter Wirkungsabfall der Lärmschutzwand festzustellen. Im Temperaturbereich von +2 °C bis +12 °C ist ein markanter Wirkungsabfall von ca. 2 dB(A) feststellbar. Die Windrichtung hat einen erheblichen Einfluss auf die Wirkung der Wand und kann auch im Nahbereich durchschnittlich 2 dB(A) betragen.