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Detailergebnis zu DOK-Nr. 59904

Überbreite Fahrstreifen und zweistreifige Schmalfahrbahnen / Voies de circulation extra-larges et chaussées étroites à deux voies de circulation / Over-wide traffic lanes and narrow two-laned trafficable road profiles (Forschungsauftrag SVI 2001/539)

Autoren K. Zweibrücken
K. Beaujean
A. Lusti
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege
5.12 Straßenquerschnitte

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2007, 158 S., 99 B, 11 T, zahlr. Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1198)

Infolge zunehmender Beanspruchung von Mischverkehrsstrecken, insbesondere im Bereich von Hauptverkehrsstraßen, kommen zur Optimierung der Verkehrsabläufe, wenn der Raum für "Normallösungen" fehlt, bei der Aufteilung der Fahrbahnen u. a. folgende Lösungen infrage: Markierung von überbreiten Richtungsfahrstreifen, die ein Nebeneinanderfahren oder Überholen von Fahrzeugen eingeschränkt ermöglichen (mehrstreifig befahrbare Fahrstreifen); Markierung von schmalen Fahrstreifen. Der Forschungsbericht aus der Schweiz kommt zu folgenden Ergebnissen: Überbreite Querschnitte, die zweistreifig befahrbar sind, lassen sich auch bei hohen Verkehrsbelastungen realisieren (Fallbeispiele mit 14 000 und 23 000 Fz/24h). Die Fallbeispiele zeigen, dass ein gutes Maß für schmale, zweistreifig befahrbare Querschnitte bei 5,3 m liegt (zusätzlich Fahrradstreifen). Aus städtebaulicher und gestalterischer Sicht sind schmale Fahrbahnquerschnitte ebenfalls anzustreben, wenn damit Raum für Gestaltungsmaßnahmen, für breitere Seitenräume oder für Baumpflanzungen gewonnen werden kann. Die Fallbeispiele zeigen, dass auch schmale, zweistreifig befahrbare Querschnitte bei hohen Verkehrsbelastungen möglich sind. Das Beispiel Bellerivestraße Zürich belegt dies. Auf zweistreifigen Querschnitten mit schmalen Fahrstreifen (um 3 m Fahrstreifenbreite) werden Fahrräder durch Ausscheren in den zweiten Fahrstreifen überholt. Die Außenfahrstreifen sollten deshalb nur so breit sein, dass Fahrräder nicht im Fahrstreifen überholt werden können. Auf der Strecke sind Schmalfahrstreifen für den Radverkehr kein Nachteil; im Knotenpunktbereich aber unter Umständen schon. Für den linksabbiegenden Radverkehr bringen dort eigene Aufstellbereiche oder eigene Abbiegespuren Vorteile. Aus der vorliegenden Untersuchung können zur Knotenpunktsgestaltung aber keine Hinweise abgeleitet werden, weil diese nicht untersucht wurden.