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Detailergebnis zu DOK-Nr. 60897

Querkrafttragfähigkeit von Fahrbahnplatten ohne Querkraftbewehrung

Autoren G.A. Rombach
R. Steffens
S. Latte
Sachgebiete 15.2 Stahlbrücken

Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2009, 96 S., 44 B, 9 T, zahlr. Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBS, Bonn) H. 1011). - ISBN 978-3-86509-876-4

Die theoretischen und experimentellen Untersuchungen befassen sich mit der Querkrafttragfähigkeit von Brückenfahrbahnplatten aus Stahlbeton ohne Querkraftbewehrung. Es soll geklärt werden, ob bei bislang ohne Bügelbewehrung ausgeführten Fahrbahnplatten von Straßenbrücken, welche nach den neuen Vorschriften nicht mehr nachgewiesen werden können, Probleme mit der Tragfähigkeit oder Gebrauchstauglichkeit bestehen. Nach einer kurzen Darstellung des Verhaltens von Stahlbetonbauteilen unter Querkraftbeanspruchung werden die wesentlichen Traganteile erörtert, welche die Querkraft bei Betonbauteilen ohne Bügelbewehrung aufnehmen. Es folgt eine Darstellung verschiedener theoretischer und empirischer Modelle zur Bestimmung der Querkrafttragfähigkeit. Diese wurden nahezu ausschließlich an Balkenversuchen verifiziert und sind daher nur bedingt zur Bestimmung der Bruchlasten von Fahrbahnplatten unter konzentrierten Lasten geeignet, bei welchen ein zweiaxiales Tragverhalten auftritt. Es wurden umfangreiche experimentelle Untersuchungen an vier verschiedenen Versuchskörpern durchgeführt. Die Auswertung der Versuchsergebnisse zeigt, dass der Bemessungsansatz nach DIN 1045-1 bzw. DIN-Fachbericht 102 sehr konservative Traglasten liefert. Dies wird im Wesentlichen darauf zurückgeführt, dass die Rechenmodelle die Abhängigkeit der Querkrafttragfähigkeit von der Momentbeanspruchung und Rissbildung sowie die Lastausbreitung durch Kraftumlagerungen nach beginnender Schubrissbildung vernachlässigen. Andererseits lässt sich mit dem Ansatz von DIN-Fachbericht 102 der Beginn der Schubrissbildung verhältnismäßig gut vorhersagen. In den durchgeführten Versuchen konnte keine Steigerung der Querkrafttragfähigkeit bei gevouteten Platten gegenüber Platten mit konstanter Querschnittshöhe festgestellt werden.