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Detailergebnis zu DOK-Nr. 61352

Bemessungsgrundlagen für das Bewehren mit Geokunststoffen / Bases de dimensionnement pour le renforcement par géosynthétiques / Design of reinforcement with geosynthetics (Forschungsauftrag 2000/450)

Autoren R. Rüegger
R. Hufenus
K. Weingart
Sachgebiete 7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2009, 249 S., zahlr. B, T, 143 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1239)

Die Bemessung geokunststoffbewehrter Konstruktionen basiert auf der Modellierung des Verhaltens der verschiedenen Bauelemente Boden und Geokunststoff einzeln und im Verbund sowie unter dem Einfluss verschiedenster äußerer und auch innerer Randbedingungen. Dazu werden nach wie vor klassische Methoden der Stabilitätsberechnung verwendet, welche auf Gleichgewichtsbetrachtungen beruhen. Dabei interessierte der Einfluss bei der Anwendung verschiedener solcher Gleichgewichtsmethoden und unterschiedlichen Ansätzen der Sicherheit (global, partial). Die Untersuchung mit Finiten Elementen (FE) zeigt auf, wie weit eine Relation der Resultate / Kräfte zu jenen der klassischen Bemessung mit üblichen Sicherheitsbeiwerten gegeben ist und wie weit die Methode in der Lage ist, Fragen der Gebrauchstauglichkeit (Deformationen) zu beantworten. Die Bewehrung von Dämmen auf weichem Untergrund erhöht die Sicherheit gegen statischen Grundbruch und ermöglicht so das raschere Schütten sowie im Endzustand auch steilere seitliche Böschungen. Auch hier erfolgt die Bemessung allgemein mit Methoden der Stabilitäts- und Grundbruchberechnungen, welche auf Gleichgewichtsbetrachtungen beruhen und keine Aussagen über das Deformationsverhalten liefern. Die Analyse mit FE liefert Hinweise zur Größe der Beanspruchung der Bewehrung und zu den Dammdeformationen (Setzungen und Verschiebungen). Bei der Bewehrung von Fundationsschichten führen rein analytische Resultate kaum zu brauchbaren Resultaten, um damit den Einfluss einer bestimmen Geokunststoffbewehrung auf die Verdichtbarkeit und die Tragfähigkeit zu erfassen. Ein groß angelegter Versuch mit einer befahrenen, auf der Unterseite mit verschiedenen Produkten bewehrten Baupiste auf einem Untergrund sehr geringer Tragfähigkeit zeigt die positiven Einflüsse auf die genannten Eigenschaften durch Messen der Verdichtung durch Zusammendrückungsversuche (statische und dynamische Lastplattenversuche, dynamische Verdichtungskontrolle über die Walze) sowie der Tragfähigkeit (Spurrinnenbildung beim Befahren). Die Ergebnisse ermöglichen die Formulierung von Mindestanforderungen für entsprechend eingesetzte Geokunststoffe.