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Detailergebnis zu DOK-Nr. 61857

Städtebau zwischen Architektur und Stadtplanung: zum Verhältnis von Städtebau-, Architektur- und Planungstheorie

Autoren D. Frick
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)

DISP (2009) Nr. 179, S. 28-36, zahlr. Q

Beim Planen und Bauen im kleinen, mittleren oder großen räumlichen Maßstab geht es um die Einbeziehung von Grundsätzen der drei benachbarten Arbeitsgebiete in das eigene Denken und Handeln. Dies verlangt eine differenzierte, das heißt, nicht nur einseitige Beschäftigung mit dem jeweiligen Überschneidungsfeld, also auch mit den von der anderen Seite her einwirkenden Faktoren. Wenn Qualität im Sinne von Nutzbarkeit, Verständlichkeit- und Nachhaltigkeit in jedem der drei Arbeitsgebiete erreicht werden soll, dann ist eine solche Beschäftigung unabdingbar. Ein Gebäude erhält seine Qualität, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht einfach aus sich selbst heraus, sondern maßgeblich aus der Beziehung zu seiner baulich-räumlichen Umgebung. Stadtplanung, die es bei Nutzungs-, Standort- und Verkehrskonzepten bewenden lässt und den gebauten öffentlichen Raum als Residuum behandelt, führt, wie im zwanzigsten Jahrhundert reichlich erfahren, zu "Nicht-Stadt", also zu mangelnder baulich-räumlicher Organisation von Stadt. Ein Städtebau, der versäumt, ein eigenes Bewusstsein und "Standbein" zwischen Architektur und Stadtplanung zu entwickeln und zugleich das Verhältnis zu ihnen stets von Neuem zu reflektieren, wird nach meiner Auffassung weder für die Architektur noch für die Stadt- und Raumplanung insgesamt auf die Dauer seinen notwendigen Beitrag leisten können.