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Detailergebnis zu DOK-Nr. 61863

Shared Space und der ÖPNV - Pro und Contra einer neuen Verkehrsplanungside(ologi)e

Autoren B.E. Nickel
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Nahverkehr 27 (2009) Nr. 10, S. 20-26, 10 B, 28 Q

Shared Space ist derzeit der angesagte Trend. Er stößt auch in der Kommunalpolitik auf Begeisterung, verspricht er doch scheinbar, die Verkehrsprobleme zu lösen, ohne dass man irgendwelchen Verkehrsteilnehmern "von oben" Beschränkungen auferlegen oder irgendwelche Verkehre verbieten muss - anders als zum Beispiel bei der Verbannung des Autoverkehrs aus einer Fußgängerzone. Shared Space ist keine festgeschriebene Richtlinie für die Anwendung bestimmter Planungselemente, sondern ein Prozess. Es wird darauf ankommen, in diesen Prozess die Erfordernisse der Fahrgäste des ÖPNV, die durch ihre Verkehrsmittelwahl zur Lebensqualität der Städte beitragen, gebührend einzubringen. Es kann erwartet werden, dass sich der Shared-Space-Gedanke als flexibel genug erweist, um die weitere Förderung des ÖPNV als einer der umweltfreundlichen Verkehrsarten zielgerichtet umzusetzen. Weiterhin sind die Nebenbedingungen für den Einsatz von Shared Space zu beachten: Die Streckenabschnitte sollen nicht länger als ein paar Hundert Meter sein. Es muss genügend Raum für den schnellen Verkehr geben; nicht auf allen Hauptverkehrsstraßen sind Shared Space einzurichten, insbesondere nicht auf denen mit ÖPNV-Linienverkehr.