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Detailergebnis zu DOK-Nr. 61867

Shared Space: mehr Sicherheit durch weniger Regeln im Verkehr?

Autoren R. Winkler (Red.)
Sachgebiete 5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung

München: Allgemeiner Deutscher Automobil-Club (ADAC), 2009, 27 S., zahlr. B

Spätestens seit Fertigstellung der Umbaumaßnahmen in Bohmte im Mai 2008 wird Shared Space in der Verkehrsplanung, Politik und Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Dazu beigetragen haben fehlende Definitionen, mangelhafte Evaluationen und ideologisch gefärbte Standpunkte von Planern, Politikern und Verbandsvertretern. Das Papier soll dazu beitragen, die Diskussion zu versachlichen und die Einsatzgrenzen von Shared Space aufzuzeigen. Außerdem sollen alternative Ansätze zu Shared Space aus dem In- und Ausland näher beleuchtet werden (z. B. die Begegnungszone). Shared Space zielt darauf ab, den Straßenraum städtebaulich aufzuwerten, die Ansprüche aller Nutzergruppen (Kfz-Verkehr, Fuß- und Radverkehr, ÖPNV, Lieferverkehr, Personen mit Mobilitätseinschränkungen, Rettungsdienste) angemessen zu berücksichtigen, die Funktionalität der Straße über die reine Verkehrsfunktion hinaus zu stärken (Aufenthalt, Kommunikation, Wohnen, Einkaufen) und die Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmer zu verbessern. Erreicht werden soll dies durch die Schaffung selbsterklärender, "aufgeräumter" Straßenräume. Im Gegensatz zur Verkehrsberuhigung von Erschließungsstraßen der 70er und 80er Jahre soll Shared Space vor allem ein städtebaulich-soziologisch geprägter Ansatz für "menschlichere" Hauptverkehrsstraßen sein. Nach Umgestaltung eines Straßenraums im Sinne von Shared Space soll die "soziale" Interaktion von Verkehrsteilnehmern Verkehrsregeln mit Ausnahme des Rechtsfahrgebots und der Rechts-vor-Links-Regel weitgehend überflüssig machen. Neben rechtlichen und planerischen Grundlagen werden in der Schrift Anforderungen (Verkehrsteilnehmer, Mobilitätseingeschränkte) und Beispiele, auch verwandter und nichtverwandter Maßnahmen aufgezeigt.