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Detailergebnis zu DOK-Nr. 62644

Straßenlärm und Vögel

Autoren G. Strohmayer
G. Bieringer
H.P. Kollar
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP

Wien: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, 2010, 85 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Schriftenreihe Straßenforschung H. 587)

Ausgehend von Ergebnissen aus der Freilandarbeit, die den bisher publizierten Ergebnissen nicht entsprachen und in Kenntnis der unzureichenden Fundierung der in der Planungspraxis verwendeten Werte, wurde in Osterreich eine Freilandstudie zum Einfluss von Dauerlärm auf die Aktivitätsdichte von Vögeln durchgeführt: "Straßenlärm und Vögel in Österreich". Mit einer Parallelstudie zum gleichen Thema, die in Deutschland stattfand, dem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des deutschen Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (FE-Vorhaben 02.237/2003/LR "Quantifizierung und Bewältigung entscheidungserheblicher Auswirkungen von Verkehrslärm auf die Avifauna"), bestand Erfahrungsaustausch und Abstimmung (2 Workshops in Österreich). Vogelgemeinschaften wurden 2006 in Artenbestand und Aktivitätsdichte auf einer ausreichend großen Anzahl (230) von zufällig ausgewählten Probeflächen von jeweils 4 ha in 6 Modell-Landschaften in Österreich erhoben und die wesentlichen Faktoren, die die Brut- und Aktivitätsdichte bestimmen, ermittelt, darunter Lärm. Die unterschiedlichen Faktoren, die die Vogeldichte bestimmen, wurden also auf ihren Erklärungswert für gefundene Aktivitätsdichten überprüft, darunter der Lärm und die Distanz zu Straßen. Für Waldvogelarten wurden Wirkdistanzen gefunden, die etwa in der Größenordnung jener von Reijnen et al. für die Planungspraxis angegebenen liegen. Brutvogelarten offener und halboffener Agrarlandschaften, insbesondere Buschbrüter, scheinen gegenüber der Nähe zu Straßen mit einem Verkehrsaufkommen bis ca. 30 000 Kfz/24 Std. und gegenüber entsprechendem Verkehrslärm relativ wenig sensibel zu sein. Für die Planungspraxis bedeutet dies, dass für die Abschätzung der Fernwirkung von Straßen die bisher verwendeten dB(A)-Kennwerte nicht mehr anzuwenden sind.