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Detailergebnis zu DOK-Nr. 63567

Schutzgebiete im Klimawandel - Risiken für Schutzgüter

Autoren K. Vohland
F. Badeck
K. Böhning-Gaese
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP

Natur und Landschaft 86 (2011) Nr. 5, S. 204-213, 5 B, 3 T, 14 Q

Das Bundesamt für Naturschutz (BIN) hat im Jahr 2006 ein innovatives Forschungsprojekt zur Bedeutung des Klimawandels in Schutzgebieten initiiert. In dieser Synthese geben wir einen Überblick über die Hauptergebnisse und diskutieren die Implikationen für den Naturschutz. Das Schutzgebietssystem in Deutschland ist durch den Klimawandel nicht einheitlich betroffen. Das Risiko für die Schutzgüter unterscheidet sich je nach Sensitivität der Arten beziehungsweise Lebensräume, der räumlichen Lage sowie der Bewertung der Relevanz, die der Änderung von einzelnen Schutzgütern beigemessen wird. Übergreifend stellt die Veränderung des Wasserhaushalts ein Risiko dar, wie anhand von voneinander unabhängigen Verfahren wie der ökohydrologischen Modellierung des Wasserhaushalts und der statistischen Modellierung der Verbreitung und Zusammensetzung von Pflanzengesellschaften deutlich wird. Aufgrund der multiplen Stressfaktoren bleiben viele Maßnahmen des Naturschutzes auch unter den Bedingungen des Klimawandels gültig beziehungsweise werden noch dringlicher. Der gesellschaftliche Diskurs muss sich stärker mit den multiplen Funktionen der (Kultur-)Landschaft befassen, die zudem in enger Wechselwirkung mit dem Klimawandel stehen.