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Detailergebnis zu DOK-Nr. 63771

Praktische Fahrerlaubnisprüfung - Grundlagen und Optimierungsmöglichkeiten: methodische Grundlagen und Möglichkeiten der Weiterentwicklung

Autoren D. Sturzbecher
J. Bönninger
M. Rüdel
Sachgebiete 3.9 Straßenverkehrsrecht

Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2010, 188 S., 5 B, 9 T, zahlr. Q, Beilage: CD-ROM (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Mensch und Sicherheit H. M 215). - ISBN 978-3-86918-097-7

In diesem Bericht werden die methodischen Grundlagen der praktischen Fahrerlaubnisprüfung beschrieben und die Möglichkeiten zu ihrer Weiterentwicklung analysiert. Die Aufarbeitung des Wissensstands zur praktischen Fahrerlaubnisprüfung hat erbracht, dass die praktische Prüfung unter methodischen Gesichtspunkten als eine kriteriengeleitete Arbeitsprobe anzusehen ist, die anhand einer Systematischen Verhaltensbeobachtung bewertet wird und in eine binäre Prüfungsentscheidung mündet. Zu berücksichtigen ist, dass diese Arbeitsprobe im motorisierten Straßenverkehr stattfindet, der mit seinen wechselnden Bedingungen (zum Beispiel Witterungsbedingungen, Verkehrsdichte) ein schlecht definiertes Anforderungsfeld ("lebensweltliche Domäne") darstellt, das nur eingeschränkt standardisiert werden kann. Die praktische Fahrerlaubnisprüfung sollte zur Sicherung ihrer inhaltlichen Validität und zur Erhöhung ihrer Objektivität Prüfungsaufgaben beinhalten, die aus den Anforderungen des heutigen Straßenverkehrs abgeleitet wurden und eindeutig beschrieben sind. Diese Prüfungsaufgaben (vor allem Fahraufgaben und Grundfahraufgaben) wie auch die Beobachtungskategorien, Bewertungskriterien und Entscheidungskriterien sollten hinreichend standardisiert sein. Diese allgemeine Anforderung lässt sich in der lebensweltlichen Domäne des motorisierten Straßenverkehrs aber nur bedingt erfüllen. Für eine handwerklich akzeptable Kompetenzprüfung unter diesen Bedingungen ist daher die Anwendung eines speziellen Prüfungskonzepts erforderlich, das dem Fahrerlaubnisprüfenden Handlungsspielräume bei der Gestaltung der Anforderungssituationen und Ermessenspielräume bei der Bewertung des gezeigten Problemlöse- beziehungsweise Fahrverhaltens bietet.