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Detailergebnis zu DOK-Nr. 64345

Zur Wirkung ausgewählter Fahrerinformationssysteme auf die Verkehrssicherheit

Autoren K. Heinig
Sachgebiete 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Aachen: Shaker Verlag, 2010, XI, 303 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Schriftenreihe des Instituts für Verkehr und Stadtbauwesen, Technische Universität Braunschweig H. 56). - ISBN 978-3-8322-9289-8

Zur Reduktion sowohl der mittleren Geschwindigkeit, als auch der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit des einzelnen Fahrzeugs werden seit einigen Jahren Systeme entwickelt und untersucht, die den Fahrer über die aktuell zulässige Höchstgeschwindigkeit informieren und bei ihrer Überschreitung warnen. Diese Systeme sind unter dem Namen Intelligent Speed Adaptation (ISA) bekannt. Zur Wirkung dieser Systeme liegen Veröffentlichungen aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland vor, bislang wurde aber keine entsprechende Analyse mit deutschen Fahrern auf deutschen Straßen durchgeführt. Die Arbeit holt dies nach, in dem zunächst die "Speed Limit Warning" (SLW) - ein ISA-ähnliches System - entwickelt und die Implementierung in ein Versuchsfahrzeug integriert wurde. Zur Vermeidung von Unfällen, die an Unfallhäufungsstellen geschehen, wurde ein "Hot Spot Warning" genanntes System entwickelt, das den Fahrer fahrsituationsabhängig an entsprechenden Stellen im Straßennetz warnt. Dazu wurden Daten von 700 000 Einzelunfällen des Landes Niedersachsen aus den Jahren 2001 bis 2004 analysiert und die auf der Teststrecke liegenden entsprechenden Unfallhäufungsstellen in der digitalen Karte im System hinterlegt. Bei einer ausreichenden Übereinstimmung der aktuellen Fahrsituation mit vorher festgelegten Risikoparametern (Geschwindigkeit, Witterungs- und Lichtverhältnisse) wird der Fahrer optisch und akustisch gewarnt. Die Analyse der Wirkungen erfolgte durch Testfahrten in einem Mit-Ohne-Vergleich mit 64 Testpersonen, die eine festgelegte Teststrecke auf öffentlichen Straßen im normalen Straßenverkehr befuhren. Indikatoren, aus denen Rückschlüsse auf potenzielle Veränderungen der Verkehrssicherheit, sowie die kognitive Arbeitsbelastung und visuelle Ablenkung zulassen, wurden während der Fahrten kontinuierlich vom Fahrzeug CAN-BUS aufgezeichnet und zusammen mit fragebogenbasierten Werten zur Brauchbarkeit und Zufriedenstellung der Probanden vor und nach den Testfahrten ausgewertet. Die Speed Limit Warning führte, bezogen auf die gesamt Testfahrt, zu einer signifikanten mittleren Reduktion der Geschwindigkeit von 3,07 km pro Stunde sowie zu einer signifikant geringeren Anzahl und kürzeren Dauer bußgeldrelevanter Geschwindigkeitsüberschreitungen.