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Detailergebnis zu DOK-Nr. 64405

Auswirkungen von Baustellen in innerstädtischen Netzen

Autoren A. Kochs
D. Heckert
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
5.22 Arbeitsstellen
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Straßenverkehrstechnik 55 (2011) Nr. 12, S. 804-811, 9 B, 3 T, 7 Q

In dem Artikel werden die Auswirkungen von Ereignissen im kommunalen Straßenraum auf die Verfügbarkeit des Straßennetzes beleuchtet. Die Ergebnisse beruhen auf einer mit AIMSUN durchgeführten mikroskopischen Verkehrsflusssimulation an drei exemplarisch angelegten Baustellen im Straßennetz der Stadt Aachen. Es wurde festgestellt, dass die Baustellen zu erheblichen Verlustzeiten beim MIV (Motorisierten Individualverkehr) als auch beim ÖV (Öffentlichen Verkehr) führen. Ebenfalls zeigt sich eine deutliche Verlagerung des Verkehrs auf kleinräumige und großräumige Ausweichrouten, welche zu Kapazitätsengpässen auf diesen Streckenabschnitten führen können. Die Betrachtung der Wirkungen einer Umleitungsmaßnahme zeigt, dass die durch Baustellen hervorgerufenen verkehrlichen Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des Verkehrsmanagements minimiert werden können, wobei hierzu eine frühzeitige Kenntnis der Ereignisse und eine Abschätzung der verkehrlichen Wirkungen bei den Akteuren der Verkehrsplanung und des Verkehrsmanagements im MIV und ÖV notwendig sind. Auch eine umfangreiche Verkehrsinformation für die Verkehrsteilnehmer wirkt sich positiv auf den Verkehrsfluss aus, da die Verkehrsteilnehmer durch die verbesserte Netzkenntnis bereits frühzeitig eine Alternativroute wählen. Mit dem kommunalen Baustellen- und Ereignismanagement ALMO werden Ereignisse im kommunalen Straßenraum verwaltet und voneinander abhängige Geschäftsprozesse verschiedener Partner bei der Planung, Genehmigung und Koordination der Maßnahmen über eine webbasierte Systemplattform unterstützt. Auf diese Weise können zum Beispiel die Polizei, das Verkehrsmanagement oder ÖV-Betreiber frühzeitig als Zustimmungs- oder Informationspartner in die Planung von Baustellen eingebunden und ihre eigenen Interessen berücksichtigt werden. In Abhängigkeit der verkehrlichen Auswirkungen können daraufhin zeitnah entsprechende Verkehrsmanagement-Maßnahmen durch den ÖV-Betreiber geplant werden sowie die Öffentlichkeit mittels Verkehrsinformationsportale und mobiler Dienste wie Navigationssysteme über die Ereignisse informiert werden.