Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 65405

Der Airbus-Test mit hohen Reifenfülldrücken (Orig. engl.:The airbus high tire pressure test (HTPT)

Autoren J.-M. Balay
C. Fabre
D. Guedon
Sachgebiete 11.7 Flugplatzbefestigung
14.7 Tragfähigkeitsprüfungen

European roads review (2011) Nr. 18, S. 50-55, 6 B, 2 T, 4 Q

Zur Klassifizierung der Tragfähigkeit von Flugfeldaufbauten und der Belastung durch Flugzeugfahrwerke führte die International Civil Aviation Organisation (ICAO) im Jahr 1978 das System der Aircraft/Pavement Classification Number (ACN/PCN) ein. Der zulässige Reifenfülldruck ist hierbei mit 15 bar für Klasse X und mit 10 bar für Klasse Y begrenzt. Sowohl die Flugzeughersteller als auch die Flughafenbetreiber stehen vor der Herausforderung gestiegener Reifenfülldrücke, insbesondere bei den Modellen Boeing 747 und 787 und dem Airbus A340 und A350 und Schäden an Flugfeldaufbauten, die infolge der erhöhten Reifenfülldrücke entstanden sind. Der Artikel beschreibt einen Großversuch an Flugfeld-Aufbauten in der Toulouse-Blagnac Airport test facility mit Fokus auf der Untersuchung der Spurrinnenbildung infolge erhöhter Radlast (28,7 und 33,2 t) und erhöhtem Reifenfülldruck (15,0 und 17,5 bar) auf sieben verschiedenen Flugfeldaufbauten mit dreischichtiger Asphaltbauweise auf ungebundenen Tragschichten unter Verwendung eines von Airbus entwickelten einachsigen Belastungsfahrwerks bei quasi-statischer Belastungsgeschwindigkeit von 5 km/h. Die an allen sieben Aufbauten gemessene Spurrinnentiefe nach 11 000 Überrollungen infolge vierer Radlast-/Reifenfülldruckkombinationen bei mittleren Asphalttemperaturen zwischen circa 0 und 30 °C betrug zwischen 17,5 und 44,7 mm. Untersuchungen an Bohrkernen zeigten, dass die Spurrinnenbildung durch Nachverdichtung aller Asphaltschichten und auch den ungebundenen Tragschichten entstanden ist, wobei jeweils ca. die Hälfte der Spurrinnen im Asphaltpaket und die Hälfte in den ungebundenen Tragschichten entstanden ist. Die Versuche haben gezeigt, dass sowohl der Einfluss der erhöhten Radlast als auch des erhöhten Reifenfülldrucks auf die Spurrinnenbildung aller sieben untersuchten Aufbauten marginal ist und somit eine Erhöhung der maximalen Obergrenze der X-Kategorie von 15 auf 17,5 bar für den Reifenfülldruck bei Passagierflugzeugfahrwerken akzeptabel ist.